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Open Flair 2010: Ich bin dann mal weg…

Das Flair endete damit, dass ich am Sonntag gegen 19:00 Uhr auf der Toilette auf dem Festivalgelände geweckt wurde. Jemand schlug gegen die Tür und fragte: „Sach mal. Bist du auch irgendwann mal fertig!?“ In dämmrigen Zustand murmelte ich „Kleinen Moment noch…„, öffnete die Tür, ging zurück zum Zeltplatz und schlief bis am nächsten Morgen um 10 Uhr.

Aber wie begann das Festival? Als wir Donnerstag ankamen, waren wir erstmal angepisst: Zum einen konnte man nicht bequem mit dem Auto auf den Zeltplatz fahren, sondern parkte weit entfernt, was fiese Schlepperei bedeutet. Zum anderen wurde fürs Campen 15 EUR + 5 EUR Müllpfand erhoben. Und ja, über diesen Punkt rege ich mich jedes Jahr auf, denn die Kosten werden einfach unterschlagen. Es ist ja eine Sache, dass man das Camping losgelöst vom Festival anbietet, da viele aus Eschwege aufs Flair gehen, aber dann bitte diese zusätzlichen Kosten nicht irgendwo unter „Camping“ verstecken, sondern offen darlegen.

Am Donnerstag hieß es also „Ankommen“. Die Zelte standen schon, das Bier konnte getrunken werden, das Wichtigste war vom Auto ins Camp gebracht worden. Das Wetter war kühl, aber angenehm und trocken.

Am Freitag wurde schon früh sehr viel getrunken. Als wir um 1 Uhr zu den Wohnraumhelden gingen, fühlte ich mich wie nach einer langen Nacht auf der Reeperbahn. Die Wohnraumhelden sind ein absolutes Phänomen: Sie spielen auf der kleinsten Bühne der Welt, irgendwo auf dem Gelände und binnen kürzester Zeit bildet sich eine feiernde Traube von Menschen um sie herum, die jeden Scheiß mit macht. So forderte der Ex-„Fury In The Slaughterhouse“-Gitarrist, eine Frau solle auf die Schultern genommen werden und ihre Titten zeigen. Leider fand sich keine Frau, so dass er irgendwann meinte, ein Mann sei auch ok. Kein Problem, kann ich machen, hab ich gemacht, war lustig.
Neben Lagwagon, Therapy? gab es später dann noch Jan Delay und die grandiosen Mad Caddies auf die Ohren. Ich hätte nicht gedacht, dass mir Jan Delay so gut gefällt, aber den kann man sich live immer antun!

Samstag war großartiges Wetter – wir hatten übrigens absolutes Glück: Nur ein Regenschauer am Sonntag und ansonsten war es trocken. Wir gingen also bei bestem Sonnenschein im nahe gelegenen See schwimmen, was wirklich gut tat. Wieder bei den Zelten angekommen, warfen wir uns fürs Festivalgelände in Schale. Als besonderen Gag dieses Jahr (letztes Jahr waren es die selbst gemachten Monster of Liedermaching/Open Flair-Shirts), hatten wir uns weiße Anzüge zugelegt:
The All Whities
Ich muss zugeben, dass ich die Idee anfangs ziemlich daneben fand. Weiße Anzüge auf ’nem Festival. Is‘ klar. Die werden etwa 1 Stunde lang weiß aussehen und dann nur noch schäbig. Womit ich aber nicht gerechnet habe, waren die Reaktionen der anderen Festivalbesucher:

  • Cool! Guck mal die Hives/Sondaschule/Fantas!!!
  • Singt mal was!“ Und so standen wir auf der Brücke mitten in Eschwege und sangen umhüllt von vielen neugierigen Menschen das Lied der Wohnraumhelden: „Wir sind HEEELLDDEENN! Wir sind HHEEEELDDDENN! Wir retten die Welt auch ohne viel Geld!
  • Auch großartig die Frage: „Was seid ihr denn?“ Antwort: „Schön!
  • Ey, lass mal ein Foto machen..“ und das reichte von Frauen, die sich vor uns hinlegten über andere Gruppen bis hin zu ’nem Fotografen von der DPA.
  • Und etliche ver-/be-wunderte Blicke.

So angezogen genossen wir The Gaslight Anthem, Ska-P, The Hives und die Monsters Of Liedermaching. Bei Ska-P standen wir ganz vorne und ich habe selten so derbe gepogt. Nach einer knappen Stunde war ich derart fertig, dass ich schweißnass mit rotem Kopf und völlig außer Atem den Auge des Sturms verließ. Der Anzug sah dementsprechend aus, aber das war egal. War das geil.

Der Sonntag begann – wie schon geschrieben – mit Regen. Und so machten wir uns mit magentafarbenen Regen-Ponchos aufs Festivalgelände. DAS PACK ließ die Leute rocken und wieder pogen. Und ja: Auch diesmal waren wir mit von der Partie. Normalerweise habe ich größten Respekt davor, wenn so viele Leute so abgehen. Aber bei diesem Festival war mir das egal. Selbst als eine Wall Of Death gebildet wurde, war ich dabei.
Wall of Death
Auf DAS PACK folgte Bela B. Man holt sich ein Bier. Und ich entschloss, auf die Toilette zu gehen. Die Augen fallen zu. Man ist fertig und man fängt wieder an von vorne zu lesen!

Ganz großes Flair-Kino!

Open Flair Medien-Nachschlag

Egal, ob angedroht oder nicht. Jetzt gibt es 4 schöne Bilder und ein Video vom Flair, die natürlich auch in den Flair Bericht eingearbeitet werden.

Open Flair-Camp Pack mit Monster T-Shirts
Open Flair-Camp Pack mit Monster T-Shirts
Die Shirt Rückseite
Die Shirt Rückseite
The Pack mit Flotte Totte, Pensen, Labörnski & Burger
The Pack mit Flotte Totte, Pensen, Labörnski & Burger
Camp-Pack mit Fred Timm
Camp-Pack mit Fred Timm

Und zu guter Letzt der Monsters Bericht mit u.a. diesem famosen Absatz

Auf dem weg dahin kommen uns aber schon erste Monstershirtträger entgegen, das freut uns natürlich. Vor allem die Clique mit den selbstgemachten Songtitelshirts begeistern uns und lassen unsere Herzen höher schlagen.

und der Monsters Podcast zum Open Flair 2009, um mal einen Eindruck zu erhalten, was da eigentlich im und um das Kleinkunstzelt los war ;o). Wer einen oder mehreren aus dem Pack im Video sieht, steht sofort aus und schreit auf Plattdeutsch: „Ick dreih döör!

[youtube UJ-Gyb6SWYg]

Open Flair 09: Fans & Bands

Open Flair-Camp Pack
Open Flair-Camp Pack

Was gab es nicht im Vorfeld zum Open Flair für Diskussionen: Das LineUp sei zu schlecht. Die Monsters spielen zeitgleich mit Flogging Molly. Die Monsters spielen im viel zu kleinen Kleinkunstzelt. Alle guten Bands spielen erst Sonntag.
Es wurde äußerst kontrovers darüber innerhalb unserer Camping-Gruppe diskutiert und schließlich doch beschlossen, zum Flair gemeinsam zu fahren und wir wurden nicht enttäuscht! Gut, ich habe nur 7 Bands gesehen:

  1. Wohnraumhelden – auf einer mobilen Bühne auf Campingplatz und vorm Kleinkunstzelt
  2. Zebrahead – na ja, ging so..
  3. Dog Eat Dog – überraschend gut
  4. Olli Schulz – YES!
  5. Monsters Of Liedermaching – HEADLINER!
  6. Peter Fox – gute Show und groovender Beat
  7. Deichkind – einmalige Bühnenshow
Die Shirt Rückseite
Die Shirt Rückseite

Fangen wir mit den Wohnraumhelden an: Diese 2-Mann Kombo aus Hannover/Linden ist im Auftrag der Musik-Göttin unterwegs und kämpft für eine bessere Welt ohne viel Geld. Ihre Musik ist grandios einfach und witzig. Mit u.a. C. Stein-Schneider, dem ehemaligen Fury in the Slaughterhouse-Mitglied. Auf dem Flair waren sie auf einer kleinen mobilen Bühne unterwegs, die auf dem Zeltplatz und vor dem Kleinkunstzelt gespielt haben. In den Pausen konnte man sich nett mit ihnen unterhalten und das ein oder andere Bier gemeinsam zischen.

Olli Schulz rockte Sonntag Mittag noch ziemlich k.o. vom Vorabend die Menge. Unsere Anfeuerungsrufe „Ooooollllliiii Schulz! Ooooollllliiii Schulz!“ kommentierte er damit, dass Olli Schulz ein Künstlername sei und er eigentlich Herbert heißen würde. Daraufhin feuerten wir ihn mit Herbert-Rufen an.. ;o)

The Pack mit Flotte Totte, Pensen, Labörnski & Burger
The Pack mit Flotte Totte, Pensen, Labörnski & Burger

Nach Olli Schulz ging es direkt zu den Monsters of Liedermaching. Sie spielten zwar erst zwei Stunden später, aber da die Organisatoren des Flairs meinten, sie müssten die Monsters ins viel zu kleine Kleinkunstzelt stecken, war diese Maßnahme notwendig. Auf dem Weg dorthin liefen uns auch prompt Totte, Burger, Pensen & Labörnski übern Weg. Was sehr cool ist, da es jetzt Fotos von uns mit den Monsters gibt und noch cooler, weil wir uns extra fürs Flair Shirts gemacht haben: Vorne drauf die drei jeweiligen Monsters-Lieblingssongs und hinten drauf „Open Flair 09 – Home of the incredible Monsters Of Liedermaching“. Dickes Ding!

Camp-Pack mit Fred Timm
Camp-Pack mit Fred Timm

Und als wir schließlich am Kleinkunstzelt ankamen, dort vorm Eingang rumsaßen, gesellte sich Fred Timm noch dazu und trank mit uns ein Bier.
Die Show war der pure Wahnsinn! Dagegen sind Monsters-Shows in anderen Locations kalter Kaffee und das sage ich, obwohl ich so positiv über andere Shows schon geschrieben habe. Nach der Show beim Flair sind dermaßen viele Glückshormone freigesetzt, dass man sich ein Dauergrinsen trotz schmerzenden Füßen, heiserer Stimme und klatschnassen Klamotten nicht verwehren kann.
Aber man muss auch sagen, dass das Orga-Team des Open Flairs den Monsters-Fans in diesem Jahr keine Freude gemacht hat: Die Monsters spielen um 18 Uhr im Kleinkunstzelt zeitgleich mit Flogging Molly (eine Band, die ich als Must-Have bezeichnen würde). Und das, obwohl die Monsters im letzten Jahr als letzte Band am Samstag auf dem Festivalgelände die Massen wirklich begeistert haben. Eine Programmgestaltung, die man so nicht nachvollziehen kann, da die Monsters zum Open Flair-Inventar gehören und viele Fans wegen des zu kleinen Zeltes sie in diesem Jahr nicht sehen konnten. Besonders schön, dass mein kreierter Schlachtruf „Headliner! Headliner! Headliner!“ unüberhörbar im Kleinkunstzelt minutenlang gesungen wurde. Die Monsters gehören mittlerweile einfach aufs Festivalgelände. Punkt.

[youtube UJ-Gyb6SWYg]

Und trotz dieser Fehler in der Organisation, dem nicht wirklich tollen Preis-Leistungsverhältnis (67 EUR Ticket + 15 EUR Camping-Gebühr = 82 EUR|HEY! Für ein paar EUR mehr hätte man auf dem Area4 deutlich bessere Bands gesehen) muss man einfach festhalten, dass das Flair eben auch Flair hat: Bands zum Anfassen, lustige Aktionen nebenbei, nette & friedliche Gäste u.v.m.