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BOINC Pentathlon – der III

Vor drei Jahren habe ich mit einigen Teamkollegen von SETI.Germany einen neuen Wettbewerb ins Leben gerufen: den BOINC Pentathlon. Mit BOINC kann man ja die Rechenpower des eigenen Computers verschiedenen wissenschaftlichen Projekten zur Verfügung stellen. Beim BOINC Pentathlon treten über zwei Wochen hinweg die Teams bei fünf verschiedenen Projekten gegeneinander an und bekommen für Ihre Platzierungen Punkte, die dann zur BOINC Pentathlon Gesamtwertung verrechnet werden, um den Sieger zu ermitteln.

Die Organisation des Wettkampfs hat auch in diesem Jahr viel Zeit beansprucht, aber ich meine, dass es sich gelohnt hat! Der Pentathlon wird in der BOINC-Welt immer mehr zu einer Instanz. So hat der Vater von BOINC und SETI@home – David Anderson – einen Hinweis zum Pentathlon auf der BOINC Webseite platziert:

BOINC Pentathlon Screenshot von boinc.berkeley.edu

Auch die einzelnen Projekte, bei denen der BOINC Pentathlon stattfindet, weisen auf den Wettbewerb hin, denn sie wissen, wie viel Rechenpower der Pentathlon mit sich bringt. David Baker – Leiter des Baker Labs – freut sich über die gut getimete Rechenleistung auf Rekordniveau, da so Modelle für CASP (Critical Assessment of Techniques for Protein Structure Prediction; dt.: kritische Überprüfung von Techniken zur Vorhersage von Proteinstrukturen) deutlich schneller berechnet werden können:

BOINC Pentathlon Rosetta Screenshot

Und nachdem der BOINC Pentathlon im letzten Jahr durch seine immense zusätzliche Rechenkraft sogar die Server des philanthropischen Projekts von IBM (World Community Grid) ins Wanken gebracht hat, ist man in diesem Jahr besser vorbereitet – so IBMler Kevin Reed. Es ist das erste Mal in der Geschichte des World Community Grid, dass auf der Startseite ein Hinweis auf einen externen Team-Wettkampf platziert wurde. Nämlich auf den BOINC Pentathlon:

Screenshot des World Community Grid mit Hinweis auf BOINC Pentathlon

Aber der absolute Kracher ist, dass die 31 teilnehmenden Teams beim Pentathlon voll mitgehen! Die Wertung könnte spannender nicht sein und es wird in Teamforen quer über den Globus über die richtige Strategie beim BOINC Pentathlon diskutiert! 95 Seiten Diskussion schon jetzt beim Team Planet 3D Now! In China bringt man es auf 30 Seiten. In Tschechien hat man sich sogar Pentathlon User-Statistiken gebaut. Overclock.net bringt es auf 60 Seiten Diskussion. In Frankreich, den USA, Italien, Spanien und Russland ist man sowieso dabei! Und selbst auf der anderen Seite der Welt – in Australien – ist der Pentathlon ein Thema! Grandios! Und in dieser Aufzählung habe ich jetzt etliche Teams und Foren vergessen..

Da macht die Organisation doch Spaß! ;o)

Best of Twitter (2): Mensch gegen Maschine

Gestern war IBMs Jeopardy! Supercomputer Watson in allen Nachrichten. Er hat die bisherigen Jeopardy!-Champions – ja man könnte sagen – zerstört:

Im Gegensatz zum Schach-Computer „Deep Blue“, der ja „nur“ die Schach-Regeln können musste, erfolgreiche Schachzüge abgespeichert hat und solche auswählen musste, bei dem die Gewinnwahrscheinlichkeit am höchsten ist, spielt IBMs Watson in einer ganz anderen Liga! Er muss die Aufgabe verstehen (schon mal versucht mit Spracheingabe die Adresse für den Routenplaner einzugeben?) und aus seiner Wissensbasis von 100 GB Text (wie Wörterbücher, die gesamte Wikipedia und andere Enzyklopädien) innerhalb weniger Sekunden die richtige Antwort ableiten. Watson setzt dabei nicht nur auf einen Algorithmus, sondern benutzt gleichzeitig mehrere verschiedene Algorithmen, um die wahrscheinlichste Antwort auswählen zu können (s. auch den Wikipedia-Eintrag zu Watson). Die Entwicklung der künstlichen Intelligenz „Watson“ zeigt dieses Video:

http://www.youtube.com/watch?v=_1c7s7-3fXI

[via crunchgear]

Eine wirklich großartige technische Entwicklung. Wobei…

Meine Tweets findet ihr unter @freakcommander.

Übrigens:
Der Gewinn (1.000.000 $) von Watson bei Jeopardy! geht zu 50% ans World Community Grid. Bei diesem Projekt kann man die ungenutzte Rechenzeit seines PCs übers Internet wissenschaftlichen Projekten wie dem Kampf gegen AIDS und Krebs spenden. Eine deutsche Anleitung zur Teilnahme des eigenen PCs findet ihr hier.

Erforsche saubere Energie mit deinem PC

PelikanDie Ölkatastrophe im Golf von Mexiko hat eins gezeigt: Um den Energiehunger der Welt zu decken, werden immer riskantere Versuche unternommen, um die fossilen Brennstoffe zu fördern. Der Kohletagebau verwandelt ganze Landstriche in Mondlandschaften. Kohlekraftwerke pusten Tonnen an CO2 in die Atmosphäre. Atomkraftwerke emittieren zwar kein CO2, ihre Abfälle geben aber noch Jahrtausende radioaktive Strahlung ab.
Zwar setzt die Politik in Deutschland zunehmend auf erneuerbare Energien, allerdings ist die Herstellung nach wie vor teuer und die Energiequellen sind nicht ständig verfügbar (z.B. Wind oder Sonne). Also muss auch das Speichern von Energie günstiger und effektiver werden.

Kohlegrube / ParadiesDie renommierte Harvard University versucht mit dem „Clean Energy Project“ die Solarzellen und Energiespeicher der nächsten Generation zu finden. Diese sind aus günstigem organischen Material, so dass diese Technologie für jedermann erschwinglich sein wird.
Um dieses Material zu finden, sind allerdings komplizierte Berechnungen und Simulationen notwendig, die selbst die schnellsten Computer der Welt Jahrhunderte beschäftigen würde. Daher sucht die Harvard University Freiwillige, die ihre ungenutzte Computerleistung diesem Projekt zur Verfügung stellen.
Das Projekt läuft nach einer einfachen Installation im Hintergrund, ohne dich weiter zu stören. Während du ganz normal im Internet surfst, Schreibprogramme nutzt oder Computerspiele spielst, wird die freie Rechenleistung deines PCs für das Clean Energy Projekt der Harvard University genutzt.

Beteilige dich an der Erforschung der Solarzellen und Energiespeicher der nächsten Generation, damit die Energiegewinnung sauber und sicher wird!

Beteilige dich am Clean Energy Project