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Grafik-Wow: Seadragon & Photosynth

Da sitzt man in einer ganz normalen Vorlesung und plötzlich zeigt der Dozent dieses Video, bei dem man die Augen nicht mehr zu bekommt:

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Im ersten Teil des Videos wird Seadragon vorgestellt. Mit Seadragon kann man große Bilder (teilw. Gigapixelbereich) problemlos auf dem Bildschirm darstellen, sprich: Es werden nicht alle Daten des Bildes übertragen, sondern nur die, die gerade benötigt werden. Dabei kann man fast beliebig tief in das Bild „eintauchen“. Hier sieht man den Carinanebel mit 423 Megapixel (möglicherweise muss noch der Silverlight Deep Zoomer installiert werden).

Photosynth
Photosynth

Im zweiten Teil des Videos geht es um Photosynth. In Photosynth werden unterschiedlichste Fotos von z.B. Flickr zu einem Fotoobjekt (bspw. Chichen Itza) genommen. Photosynth kann anhand von Landmarken in den Fotos feststellen aus welcher Perspektive das Objekt aufgenommen wurde, so dass zum einen der Eindruck entsteht, man könne sich durch Chichen Itza bewegen und zum anderen 3D auf das Objekt gucken kann. Es ist schwierig, das in Worte zu fassen, aber ein Blick lohnt sich bestimmt! Hier sind weitere Photosynths zu finden.

Seid ihr alles Philosophen?

Man sitzt schön mit seinen Kommilitonen in der Mensa im Philosophenturm und isst, was man ist: Ein tolles asiatisches Nudelgericht, welches genauso schmeckt, wie das vor einer Woche. Anlässlich der StuPa-Wahlen ist nicht nur der Vorlesungssaal mit Propaganda vollgemüllt, sondern auch die Mensa und man wünscht sich das Ein-Parteien-System zurück… Dieser Wunsch wird aber wohl leider nicht erfüllt werden und so macht man das mit der Propaganda, wozu sie da ist… Nee, nicht wegwerfen, sondern lesen. So liest man, dass man die „St. Pauli-Liste ankreuzn“ soll. Deutsche Sprache, schwere Sprache!

Und plötzlich steht jemand an deinem Tisch und fragt in die Runde: „Sagt mal, sind hier nur Philosophen?“ Und als Antwort bekam er: „Nein, ich glaube hier im Philosophenturm sind auch noch andere Bereiche… Linguistik und sowas…“ Der Fragende: „Ach so, ich dachte schon alle hier würden Philosophie studieren…“

Aber in gewisser Weise sind wir ja alle Philosophen…

Der Mann Aristoteles
war blöd, doch ich erzähl es:
Er spielte Philosoph
und fragte wie Klein Doof:
„Warum ist etwas da,
das da vorher noch nicht war?
Hmm…das hat bestimmt ’nen Grund!“
Vielen Dank für diesen Fund.

Ein Mann, genannt Diogenes,
der tat was Ungezogenes:
Er hat, wie alle wissen,
sich selber weggeschmissen.
So lebte er mit Wonne
in einer dicken Tonne,
und das war ein echter Renner –
heute macht des jeder Penner.

Die Philosoffen waren alle besoffen!
Das ist kein Witz und auch kein Neid:
Die waren breit, die ganze Zeit.
Die Philosoffen waren alle besoffen!
Liest man nur kurz in ihren Texten,
merkt man, dass sie Wodka exten.
Wahrheit ist zu später Stund‘
eben ein Fass ohne Grund.
Doch mal ganz offen:
Das lässt mich hoffen,
dass man’s im Leben zu was bringt,
wenn man trinkt.

Ein Mann, der Schopenhauer,
der macht mich wirklich sauer:
Der hatte einen Willen,
den konnt er aber nicht stillen.
Er fand, es sei Beschiss,
dass die Welt ist, wie sie is‘.
Nun, das ist uns allen klar –
Schopi machte das zum Star.

Ein Mann mit Namen Hegel,
das war ein rechter Flegel:
der konnte etwas meinen
und es gleichzeitig verneinen.
Er widersprach sich ständig.
Das fand man wohl sehr wendig,
und man nannte diese Hektik
hochtrabend ‚Dialektik‘.

Die Philosoffen waren alle besoffen!
Sie sah’n der Wahrheit ins Gesicht
und waren hackestrunzendicht.
Die Philosoffen waren alle besoffen!
Liest man nur kurz in ihren Werken,
merkt man, wie sich Denker stärken:
Mit ’nem tiefen Blick ins Glas –
in vino veritas!
Doch mal ganz offen:
Das lässt mich hoffen,
dass es im Leben besser läuft,
wenn man säuft!

Ein Mann – das war der Platon –
da erzähl‘ ich euch noch grad von,
der wollt‘ was von Sokrates,
doch Sokrates, der verbat es.
Drum erfand der Platon Liebe,
die auskommt ohne Triebe –
na, wie soll denn das jetzt gehn?!
Im Suff hat man Ideen!

Die Philosoffen waren alle besoffen!
Sie waren voll bis unter’n Rand,
das nennt sich nüchterner Verstand.
Die Philosoffen waren sowas von besoffen!
Liest man nur kurz in ihren Schriften,
merkt man, dass sie wohl auch kifften:
Erst ’ne große Tüte bau’n
und dann die Wahrheit schaun‘!
Doch mal ganz offen:
Das lässt nicht hoffen!
Ich bin betroffen
und könnt mich zoffen,
denn mir wird auf einmal klar,
was der Grund des Übels war –
drum ist alles schief gelaufen
und sie fingen an zu saufen,
waren sie auch noch so schlau:
Ihnen fehlte was.
Na, was war denn das?
Na, was wohl? Ja, genau: Eine…

…Frau findet man schwerlich
in der Philosophie, doch mal ehrlich,
es wäre auch verlogen,
zu sagen: Frauen nehmen keine Drogen.
Und doch ist etwas anders
als beim Mann. Ja, Mann, was kann das
denn nur sein? Ich denk und denk…
Jetzt brauch ich erst mal ein Getränk!
(Wise Guys – Die Philosoffen)

Theorie zur theoretischen Lehrzielvermittlung

Informatik ist ein tolles Studienfach. Man sitzt nicht nur in der Mathe-Vorlesung und spekuliert, ob man den eben vermittelten Stoff mal abgesehen von der anstehenden Klausur je wieder brauchen wird. Man sitzt auch in anderen Vorlesungen und beschäftigt sich beispielsweise zwei Vorlesungen lang mit der Relationen-Algebra und für SQL wendet der Professor gerade mal 10 Minuten auf. Ja klar, Uni ist nicht FH und als Uni-Student mit einem neuen Anstrich von Ral Farben online bestellen beschäftigt man sich halt eben nicht mit SQL sondern dem wissenschaftlichen Modell.

Nun kommt es aber auch an der Uni vor, dass Beispiele angegeben werden, damit sich der Studierende einen zumindest ungefähren Eindruck davon machen kann, warum es gerade geht. Am Dienstag hatten wir als Thema deduktive Datenbanken. Was Datenbanken sind, erkläre ich nicht. Und deduktiv heißt lediglich, dass aufgrund von definierten Regeln neues Wissen aus den Einträgen einer Datenbank geschlossen werden kann. Das zuerst besprochene Beispiel kam aus einem Buch: Wenn Eltern über 50 Jahre alt sind, wenn sie ein Kind bekommen, sind es „alte Eltern“.

Nun sitzt du wahrscheinlich vorm PC und denkst „Schön, aber was hat das alles mit „Theorie zur theoretischen Lehrzielvermittlung“ zu tun und was zum Geier ist an so ’nem trockenen Scheiß witzig? – Nun, unserem Professor war dieses Beispiel wohl nicht ausreichend genug und so überlegte er sich schnell ein weiteres Beispiel.
Der Prof: „Also, nehmen wir mal an, wir speichern in unserer Datenbank alle Eltern mit Kindern… Wenn ein Kind stirbt, muss auch die Anzahl der Kinder dieser Eltern dekrementiert werden!“
Studenten: …“ist aber makaber“ … „hat er eben von sterbenden Kindern gesprochen?“… usw.
Der Prof: „… da vorne gibt’s eine Frage?“
Student: „Ja, ähhhm… Müsste die Anzahl der Kinder denn nicht gleich bleiben? Ein totes Kind ist doch trotzdem ein Kind der Eltern.“
Der Prof: „Ja, da haben sie natürlich Recht. Aber nehmen sie doch einfach an, dass es zusätzlich das Attribut „Anzahl lebender Kinder“ gibt…“

Nach dieser Vorlesung ist mir klar, warum es selten praxisnahe Beispiele in unseren Vorlesungen gibt: Die Veranstalter kennen einfach keine.