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Ameisenmühle

..oder warum Ameisen doch ziemlich blöd sind.

In meiner Software-Agenten Vorlesung mussten Ameisen oft als Vorbilder herhalten: Die einzelne Ameise ist für eine bestimmte Aufgabe erschaffen, Millionen von Ameisen betreiben ein großes, komplexes System, das ihr überleben garantiert und dennoch gibt es keine übergeordnete Instanz, die bestimmt, leitet oder organisiert. Das System eines Ameisenvolkes löst dabei komplexeste Aufgaben (die Blattschneiderameise bspw. züchtet einen speziellen Pilz, von dem sie sich ernährt), obwohl es niemanden gibt, der bestimmt, wie etwas zu lösen ist. Die Lösung verschiedener Aufgaben ergibt sich aus dem Zusammenspiel von Millionen Individuen – ein sich selbst organisierendes System.

Wie funktioniert die Kommunikation bei den Ameisen? Mit Geruchsstoffen. Bei Wanderameisen kann es dabei zu einem verhängnisvollen Phänomen kommen: der Ameisenmühle oder in der englischen Wikipedia Ant mill genannt. Dabei verliert eine kleine Gruppe von Ameisen die Geruchsspur der übrigen Ameisen und beginnt, der eigenen Geruchsspur zu folgen. Das Ergebnis: Die Ameisen geraten in eine kreisförmige Bewegung, aus der sie nicht mehr ausbrechen können und in die immer mehr Ameisen geraten. William Beebe hat als erster dieses Phänomen beschrieben. Er entdeckte eine Ameisenmühle, die 365 m Umfang hatte und jede Ameise brauchte dabei 2,5 Stunden für eine Umdrehung.

In diesem Video ist auch eine Softwaresimulation einer Ameisenmühle enthalten:
[youtube _N8gQzTPNBk]

[via Nerdcore]

Zwischen Farmville, Wurzelimperium, Facebook, iPhone und Stricken

Eigentlich ist es ganz schön bitter. Da studiert man und merkt wie langsam aber sicher eine vollkommen neue Generation von Studenten die Hörsäle erobert. Sie sind jung (verdammt jung!), sie laufen zu 90% mit ’nem Netbook herum und sitzen in der Vorlesung in erster Linie, um  in der Onlinewelt zu surfen und ihre Gärten zu bepflanzen bzw. ihre Farm zu vergrößern.

Ich überlege gerade, ob es – als ich angefangen habe – ähnlich zuging. Und ja, es war so. Allerdings wurden diejenigen, die sich in der Vorlesung mit anderen Sachen beschäftigten, relativ schnell raus gesiebt. Teilweise war es in den ersten Vorlesungen im Hauptstudium dann derart ruhig, dass man man sich auch dann konzentrierte, wenn man es eigentlich nicht wollte. ;o) Von daher ist die Vorlesung mit den Bachelor-Studenten schon ganz ok.

Aber stricken während der Vorlesung finde ich schon sehr skurril.

Der Einhorn-Beweis

Das Einhorn Wenn man in Logik-Vorlesungen sitzt oder sich mit einigen Mathematik-Beweisen beschäftigt, ist es leider nicht immer schlüssig. Erst, wenn der Prof einem sagt, wie ein Beweis zu lesen ist, wird er nachvollziehbar. Die Wikipedia sagt, dass ein Beweis folgendes ist:

Allgemein ist ein Beweis die gültige Herleitung der Richtigkeit (Verifikation) oder Unrichtigkeit (Falsifikation) einer Aussage aus wahren Prämissen, das heißt ein förmlicher, sich nur auf als wahr anerkannte Prämissen stützender und zumindest vom Anspruch her über jeden Zweifel erhabener Nachweis dafür, dass die zu beweisende Aussage zutrifft.

However: Diese Seite enthält einige Paradoxien; so z.B. die, dass es Einhörner geben muss:

Ich möchte beweisen, dass Einhörner existieren. Um dies zu tun, genügt es, die (möglicherweise) strengere Aussage zu beweisen, dass ein existierendes Einhorn existiert (mit ein „existierendes Einhorn“ meine ich natürlich ein Einhorn, das existiert). Es gilt: Wenn es ein existierendes Einhorn gibt, muss es Einhörner geben. Also, alles was ich tun muss, ist zu beweisen, dass es ein existierendes Einhorn gibt.
Es gibt genau zwei Möglichkeiten:

  1. Es gibt ein existierendes Einhorn
  2. Es gibt ein Einhorn, das nicht existiert

Möglichkeit (2) kann nicht wahr sein: Wie kann ein existierendes Einhorn nicht existieren?
Möglichkeit (1): So wie es wahr ist, dass ein blaues Einhorn zwangsläufig blau sein muss, muss ein existierendes Einhorn existieren. q.e.d.

Logisch, oder? Schonmal ein Einhorn gesehen?