Ameisenmühle

..oder warum Ameisen doch ziemlich blöd sind.

In meiner Software-Agenten Vorlesung mussten Ameisen oft als Vorbilder herhalten: Die einzelne Ameise ist für eine bestimmte Aufgabe erschaffen, Millionen von Ameisen betreiben ein großes, komplexes System, das ihr überleben garantiert und dennoch gibt es keine übergeordnete Instanz, die bestimmt, leitet oder organisiert. Das System eines Ameisenvolkes löst dabei komplexeste Aufgaben (die Blattschneiderameise bspw. züchtet einen speziellen Pilz, von dem sie sich ernährt), obwohl es niemanden gibt, der bestimmt, wie etwas zu lösen ist. Die Lösung verschiedener Aufgaben ergibt sich aus dem Zusammenspiel von Millionen Individuen – ein sich selbst organisierendes System.

Wie funktioniert die Kommunikation bei den Ameisen? Mit Geruchsstoffen. Bei Wanderameisen kann es dabei zu einem verhängnisvollen Phänomen kommen: der Ameisenmühle oder in der englischen Wikipedia Ant mill genannt. Dabei verliert eine kleine Gruppe von Ameisen die Geruchsspur der übrigen Ameisen und beginnt, der eigenen Geruchsspur zu folgen. Das Ergebnis: Die Ameisen geraten in eine kreisförmige Bewegung, aus der sie nicht mehr ausbrechen können und in die immer mehr Ameisen geraten. William Beebe hat als erster dieses Phänomen beschrieben. Er entdeckte eine Ameisenmühle, die 365 m Umfang hatte und jede Ameise brauchte dabei 2,5 Stunden für eine Umdrehung.

In diesem Video ist auch eine Softwaresimulation einer Ameisenmühle enthalten:
[youtube _N8gQzTPNBk]

[via Nerdcore]

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