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iPad meets Porn

Steve Jobs ist ein viel beschäftigter Mann. Trotzdem bekommt er an seine Mail-Adresse sjobs@apple.com viel Post geschickt. Viele Mails werden nicht beantwortet, aber einige beantwortet Jobs. Ob Jobs das persönlich macht, ist nicht bekannt, aber vieles spricht dafür, denn Jobs antwortet meist mitten in der Nacht.

In einer Mail von Ryan Tate wird Jobs gefragt, was Bob Dylan von Apple halten würde, wenn er heute 20 wäre. Würde Dylan finden, dass das iPad irgendetwas mit der „Revolution“ zu tun hätte. Bei der „Revolution“ ginge es um Freiheit.  (Original: Revolutions are about freedom.)
Tate erhält als Antwort von Jobs u.a. „Klar, das iPad bedeutet u.a. Freiheit von Pornos.“ (Original: „Freedom from Porn.“)

Es dauerte nicht lang bis die Internet-Community auf diese Aussage reagierte. Dank der überall hängenden Werbung für Apples Produkte (ich sehe an fast jeder U-Bahn und Bus-Haltestelle in Hamburg Werbung fürs iPad) heißt das Zauberwort „Adbusting„.

Einen der ersten Adbuster scheint es in Berlin gegeben zu haben (via Nerdcore):
Berlin Adbusting Apple
Berlin Adbusting Apple Nah

Mittlerweile ist auch die Domain freedom-from-porn.com vergriffen, auf der in großen Lettern folgendes prangt:

Dear Steve,

You don’t want people looking at vaginas on the tablet you named after a feminine hygiene product? Something smells fishy.

Sincerely, Dudes who like porn.

PS: If you agree, that porn is great, you should send your favorite vids to sjobs@apple.com

Ebenfalls gibt es dort ein Video mit Apple Adbusts aus San Francisco:

Schon gewußt (IX): reCAPTCHA

Anmeldung in einem Forum. Zu lange im StudiVZ gesurft. Suchanfrage. Und schon erscheint folgendes Formular mit der Bitte die zwei Wörter in das Textfeld ein zutippen:
reCaptcha

Hunderte Male habe ich diese Prozedur schon durchgeführt und tausende andere Leute ebenfalls. Laut Wikipedia werden pro Tag 150.000 Stunden damit verbracht, im Internet CAPTCHAs zu lösen.

Und jetzt kriegt der Artikel den Dreh, damit das Schon gewußt in der Überschrift gerechtfertigt ist: Der Slogan von reCAPTCHA ist stop spam. read books. Und mit diesem Slogan ist nicht gemeint, dass der Spamer aufhören soll zu spamen und endlich Bücher lesen soll, damit aus ihm doch noch etwas Anständiges wird.

Die Wikipedia schreibt zu reCAPTCHA:

Der Informatiker Luis von Ahn hat […] ein System namens reCAPTCHA programmiert, das bei der Buch-Digitalisierung eingescannte Wörter, die die Texterkennungssoftware nicht erkennt, durch die Eingabe von CAPTCHAs optimiert. Auf jedem CAPTCHA sind zwei Wörter abgebildet: Eines, welches dem System bereits bekannt und bestätigt ist, das andere ist ein unerkanntes Wort aus einem Buch.

Die beiden Wörter bei reCAPTCHA werden also bei der Texterkennung nicht richtig erkannt und sind deshalb durch Maschinen nicht lesbar. Gleichzeitig wird durch die (mehr oder minder freiwillige) Eingabe von reCAPTCHAs – wir erinnern uns: 150.000 Stunden täglich! – die Digitalisierung von alten Büchern vorangetrieben, da fehlerhaft interpretierte Wörter durch die wiederholt gleiche Eingabe bei CAPTCHAs eindeutig bestimmt werden können. Ganz schön erfinderisch und schön zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen! :)

CAPTCHA ist übrigens eine Abkürzung für:
Completely Automated Public Turing test to tell Computers and Humans Apart. Auf deutsch also „Vollautomatischer öffentlicher Turing-Test, um Computer und Menschen zu unterscheiden.“