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Bleibt hungrig! Bleibt verrückt!

http://www.youtube.com/watch?v=mUlN78N1NN8

Steve Jobs hat 2005 vor der Abschussklasse der Stanford Uni gesprochen. In dem Vortrag erzählt er drei Geschichten seines Lebens. Die erste handelt von Verbindungen, die zweite ist über Liebe und Verlust und die dritte Geschichte handelt vom Tod (deutsche Übersetzung):

Meine dritte Geschichte handelt vom Tod. Mit siebzehn Jahren las ich einen Spruch, der etwa folgendermaßen lautete: „Wenn du jeden Tag so lebst, als wäre es dein letzter, wirst du ganz sicher eines Tages recht haben.“ So schaue ich nun seit dreiunddreißig Jahren jeden Morgen in den Spiegel und frage mich: „Wenn heute der letzte Tag meines Lebens wäre, würde ich dann tun, was ich mir für heute vorgenommen habe?“ Und wenn die Antwort allzu oft hintereinander „Nein“ lautet, weiß ich, dass ich etwas ändern muss.

An den möglicherweise nahen Tod zu denken, ist nach meiner Erfahrung das stärkste Hilfsmittel, wenn es darum geht, wichtige Lebensentscheidungen zu treffen. Weil nahezu alles, alle äußere Erwartung, aller Stolz, alle Angst vor Schwierigkeiten oder Scheitern, angesichts des Todes von einem abfallen, so dass nur das wirklich Wichtige bleibt. Wir sind immer nackt. Es gibt keinen Grund, nicht der Stimme des Herzens zu folgen.

Vor gut einem Jahr wurde bei mir Krebs festgestellt. Die Ärzte sagten mir, es handle sich mit größter Wahrscheinlichkeit um einen unbehandelbaren Krebs. Ich solle mich darauf einstellen, nur noch drei bis sechs Monate zu leben. Ich lebte den ganzen Tag mit dieser Diagnose. Gegen Abend wurde eine Biopsie durchgeführt. Man hatte mich sediert, aber meine Frau, die dabei war, erzählte mir, die Ärzte hätte Tränen in den Augen gehabt, als sie unter dem Mikroskop erkannten, dass es sich um eine sehr seltene Form von Bauchspeicheldrüsenkrebs handelte, die operiert werden kann. Die Operation wurde durchgeführt, und jetzt bin ich wieder gesund.

Der Tod ist unser aller Schicksal. Und das ist gut so, denn der Tod ist wahrscheinlich eine der besten Erfindungen des Lebens. Er sorgt für die Veränderung des Lebens. Ihre Zeit ist begrenzt! Vergeuden Sie nicht Ihre Zeit damit, dass Sie das Leben eines anderen leben. Lassen Sie sich nicht von Dogmen einengen. Dogmen sind das Ergebnis des Denkens anderer Menschen. Lassen Sie nicht zu, dass der Lärm fremder Meinungen Ihre eigene innere Stimme übertönt. Und vor allem haben Sie Mut, Ihrem Herzen und Ihrer Intuition zu folgen.

In meiner Jugend gab es eine wunderbare Publikation mit dem Titel „The Whole Earth Catalog“, die zu den Bibeln meiner Generation gehörte. Herausgeber war Stewart Brand, der dem Unternehmen mit seiner poetischen Ader Leben einhauchte. Es war gewissermaßen Google in Buchform, 35 Jahre vor der Entstehung von Google – ein idealistisches Unternehmen voller großer Ideen und nützlicher Hilfsmittel. Stewart und sein Team brachten mehrere Ausgaben des Whole Earth Catalog heraus, und als die Zeit gekommen war, Mitte der Siebziger, stellten sie das Unternehmen ein. Auf dem Rückenumschlag der letzten Ausgabe befand sich die Fotografie einer Landstraße am frühen Morgen, darunter standen die Worte: „Bleibt hungrig! Bleibt verrückt!“

Genau das habe ich mir immer für mich selbst gewünscht. Und nun, nach Ihrem College-Abschluss, wünsche ich Ihnen genau dasselbe.

Bleiben Sie hungrig! Bleiben Sie verrückt!

Solche Ratschläge erinnern an Kalendersprüche und Weisheiten aus Glückskeksen. In meinen Augen haben sie aber ein ganz anderes Gewicht, wenn sie von einem Mann wie Steve Jobs stammen.

Es gibt keinen Grund, Angst vor dem Scheitern zu haben, denn wir sind eh nackt. Es gibt keinen Grund, der inneren Stimme nicht zu folgen, denn es ist das eigene Leben! Kein anderer hat deine Fähigkeiten. Kein anderer hat deine Erfahrungen. Kein anderer hat deine Ideen. Kein anderer hat deine Sicht der Dinge. Du bist einzigartig und es liegt an dir, was du daraus machst.

Frage nicht, was der Sinn des Leben ist. Du bestimmst es.

[via szatatan]

iPad meets Porn

Steve Jobs ist ein viel beschäftigter Mann. Trotzdem bekommt er an seine Mail-Adresse sjobs@apple.com viel Post geschickt. Viele Mails werden nicht beantwortet, aber einige beantwortet Jobs. Ob Jobs das persönlich macht, ist nicht bekannt, aber vieles spricht dafür, denn Jobs antwortet meist mitten in der Nacht.

In einer Mail von Ryan Tate wird Jobs gefragt, was Bob Dylan von Apple halten würde, wenn er heute 20 wäre. Würde Dylan finden, dass das iPad irgendetwas mit der „Revolution“ zu tun hätte. Bei der „Revolution“ ginge es um Freiheit.  (Original: Revolutions are about freedom.)
Tate erhält als Antwort von Jobs u.a. „Klar, das iPad bedeutet u.a. Freiheit von Pornos.“ (Original: „Freedom from Porn.“)

Es dauerte nicht lang bis die Internet-Community auf diese Aussage reagierte. Dank der überall hängenden Werbung für Apples Produkte (ich sehe an fast jeder U-Bahn und Bus-Haltestelle in Hamburg Werbung fürs iPad) heißt das Zauberwort „Adbusting„.

Einen der ersten Adbuster scheint es in Berlin gegeben zu haben (via Nerdcore):
Berlin Adbusting Apple
Berlin Adbusting Apple Nah

Mittlerweile ist auch die Domain freedom-from-porn.com vergriffen, auf der in großen Lettern folgendes prangt:

Dear Steve,

You don’t want people looking at vaginas on the tablet you named after a feminine hygiene product? Something smells fishy.

Sincerely, Dudes who like porn.

PS: If you agree, that porn is great, you should send your favorite vids to sjobs@apple.com

Ebenfalls gibt es dort ein Video mit Apple Adbusts aus San Francisco: