Google Analytics ist ohne Zweifel ein großartiges Tool, um seine Webzugriffe zu analysieren. Welche Seiten wurden am häufigsten besucht, wie hoch ist die Absprungrate, mit welchen Suchbegriffen landen Benutzer auf meiner Seite, bringt es etwas Tags zu verwenden, welche Begriffe bringen am meisten Besucher und viele weitere Fragen können mittels Webanalyse beantwortet werden. Den Traffic umfangreich zu analysieren, Schlüsse daraus zu ziehen und die eigene Webseite/Blog weiter zu optimieren, ist bestimmt ein guter Ansatz. So habe ich bspw. mit diesem Blog zu Beginn der Analyse 40 Besucher am Tag gehabt, mittlerweile liege ich bei 140 Besuchern durchschnittlich – neulich waren es sogar 220 am Tag.
Das Problem mit Google Analytics
Der Landesbeauftragte für Datenschutz von Schleswig-Holstein bringt es wie folgt auf den Punkt:
Derzeit ist die Nutzung des kostenlosen Google Analytics Services durch Webseitenanbieter unzulässig. Google muss dessen Konfiguration so ändern, dass die Betroffenen ihr Recht auf Widerspruch, Information und Auskunft sowie Löschung der Daten wirksam wahrnehmen können. Für den rechtswidrigen Einsatz des Dienstes haften die Webseitenbetreiber.
Verwendet man Google Analytics überträgt man die IP-Adresse des Besuchers an einen Dritten (Google), was auch dann nicht im Einklang mit dem Datenschutz ist, wenn man im Impressum den Besucher darauf hinweist, dass man Google Analytics verwendet. Der Besucher muss zustimmen oder dem Webseitenbetreiber muss eine gesetzliche Ermächtigung vorliegen, damit die personenbezogenen Daten (IP-Adresse) übermittelt werden dürfen. Andernfalls läuft man Gefahr von Abmahnungen..
Zwar wurde die zentrale Forderung der Datenschutz-Behörden durch Googles Nachbesserung durch die _anonymizeIp() Funktion erfüllt (wenn man denn Google den Glauben schenken kann, dass diese Funktion tatsächlich die IP anonymisiert), es bleibt jedoch die Frage der datenschutzrechtlich zulässigen Widerspruchsmöglichkeit erhalten – sprich: Es ist mir als Nutzer nicht möglich zu sagen, dass Google meine Daten nicht sammeln soll.
Ein weiteres Problem bei der Verwendung von Google Analytics ist, dass viele Benutzer Skripts von Google in ihrem Browser sperren, so dass keine Daten erfasst werden.
Google hat den Ruf einer Datenkrake und man muss sich fragen, warum Google solch ein aufwändiges Produkt wie Google Analytics kostenlos anbietet – sicherlich nicht aus reinem Gutmenschentum, sondern um intern die Daten weiter zu verarbeiten und Zugriffe zu tracken, die sich außerhalb des Google Universums abspielen.
Piwik – Eine kostenlose open source Alternative
Piwik hat den entscheidenden Vorteil, dass alle Daten bei einem selber bleiben. Die Installation ist einfach und lediglich PHP und MySQL ist notwendig. Mittlerweile bietet Piwik (Version 1.0) nahezu alle Möglichkeiten, die man von Google Analytics kennt.
Als ich im Dezember 2009 (Piwik 0.5.1) anfing, die open source Alternative zu nutzen, habe ich noch etliche Features vermisst. Die Entwicklung von Piwik war allerdings so rasant, dass ich bei dieser Software blieb. Ich bin gespannt, wohin sie sich noch entwickeln wird.
Mein Rat: Ausprobieren!