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Ganzjährige Fahrradausrüstung

Hier habe ich geschrieben, dass ich mit dem Fahrrad ganzjährig quer durch Hamburg ins Büro pendle. Auch wenn Fahrrad fahren mit normalen Alltagsklamotten möglich ist, schwitzt bzw. friert man mit Funktionskleidung nicht so leicht, ich bilde mir ein, dass ich besser gesehen werde und mit Helm fühle ich mich auch sicherer in Straßenverkehr.

Ich bin nicht mit allen Ausrüstungsstücken zufrieden – wer zum Beispiel für einen im Regen fahrenden Brillenträger eine gute Alternative zur Schirmmütze kennt, kann den Tipp sehr gerne in den Kommentaren hinterlassen. Waagerechter Nieselregen kommt in Hamburg bekanntlich recht häufig vor. ;o)

Hier findest du meine Wind und Wetter Radfahrausrüstung, mit der ich seit über einem Jahr unterwegs bin (sortiert von Kopf bis Fuß und von innen nach außen [und ja, es handelt sich um Affiliate Links]).

Meine Fahrradausrüstung bei Wind und Wetter

ArtikelBemerkung
Einsatz: bei Temperaturen unter -5 °
Wer bei Kälte kein Gesichtspeeling-Gefühl möchte, sollte eine Sturmmaske tragen.
Einsatz: bei Regen
Eine Schirmmütze hilft nur so halb gegen Regentropfen auf der Brille. Wer eine bessere Alternative für Brillenträger kennt, bitte in den Kommentaren hinterlasen!
Einsatz: immer
Da ich Brillenträger bin, habe ich auch nach Helmen mit ausreichend großer Kappe gesucht, bin jedoch nicht wirklich fündig geworden
Einsatz: Als Unterbekleidung bei richtig kalten Minustemperaturen
Diese extralangen Untershirts von Hermko sind nicht nur Made in Germany, sondern halten schön warm.
Einsatz: Als Unterbekleidung ab Herbst/Winter oder an kühleren Sommertagen als einziges Oberteil
Diese langarmige Funktionsshirt ist atmungsaktiv und hält dennoch warm.
Einsatz: An kühleren Tagen
Diese Jacke fällt auf, hat Reflektoren und theoretisch lassen sich sogar die Ärmel abtrennen, was ich aber bislang noch nicht gebraucht habe.
Einsatz: Bei Regen
Diese Regenjacke hält mich trocken.
Einsatz: An kühleren Tagen
Diese dünnen Handschuhe trage ich bei kühleren Temperaturen im Spätherbst und frühen Frühling
Mechaniker-Winterhandschuhe von Engelbert StraussEinsatz: Bei kaltem Winterwetter
Mein Kollege, der ein Fahrrad mit Rücktrittbremse fährt, verwendet im Winter Ski-Handschuhe. Da ich mit der Hand bremsen und ggf. schnell umgreifen muss, waren Ski-Handschuhe zu dick. Eine Kollegin gab mir dann diesen Tipp. Ich bin mit den Handschuhen sehr zufrieden, wobei bei Temperaturen unterhalb von -5° die Hände auch in diesen Handschuhen kalt werden. Wer bessere kennt, gerne einen Kommentar hinterlassen.
Einsatz: Ab 0°
Lange Unterhosen halten die Beine im Winter warm. Ich habe neben dieser langen Unterhose für arktische Morgene auch eine lange Funktionsunterhose von Engelbert Strauss, welche ich aber bislang noch nicht anziehen musste.
Einsatz: immer
Diese Fahrradhose ist bequem (Sitzpolster), bei warmen Wetter können die Beine abgenommen werden, sie ist leicht und liegt nicht hauteng an.
Einsatz: Bei Regen
Diese Regenhose kann leicht übergezogen werden und ist wasserdicht. Es gibt sicherlich günstigere Modelle, aber ich wollte, dass die Regenhose auch ein wenig hält.
Einsatz: Immer außer bei Regen
Mit diesen Schuhen bin ich leider nicht sehr zufrieden: Bei Regen werden die Füße sehr schnell nass, die Lasche löste sich nach kurzer Zeit und der Schuh ist relativ teuer.
Einsatz: Bei Regen
Diese halbhohen Gummistiefel halten die Füße bei Regen trocken.
Einsatz: Immer
Ich habe mich für diese Tasche entschieden, weil sie mir ausreichend groß (Klamotten fürs Büro) erschien und ich auch mein Notebook damit transportieren kann. Da ich mittlerweile die Fahrradtasche auch zum Komposttransport in den Kleingarten verwende, würde ich mich nun für eine andere entscheiden.

Fahrrad fahren

Alles fing damit an, dass in Altona die S-Bahn-Anbindung Richtung Bahrenfeld für 3 Monate wegen einer Baustelle gesperrt wurde. Dank der völlig überlasteten Straßen, die der Schienenersatzverkehr nutzte, brauchte ich deutlich länger und v.a. aus Frust ließ ich diesen Tweet los:

Die Idee Fahrrad zu fahren, hatte ich schon häufiger. Ich konnte mich aber nie dazu durchringen, obwohl ein Kollege in der Nachbarschaft wohnt und ebenfalls mit dem Fahrrad zur Arbeit fährt – immerhin 13 km für eine Strecke (macht nach Adam Riese 26 km pro Tag; bei einer 4 Tage im Büro Woche (Home-Office ist super!) immerhin 104 km die Woche).

Die Gründe, die für ÖPNV und gegen Fahrrad sprachen:

  • Ich brauche mit dem Fahrrad länger
    Das hat sich im Nachhinein trotz der Entfernung von 13 km als nicht ganz richtig erwiesen: Per ÖPNV benötigte ich 50 Minuten (Voraussetzung keine Staus und pünktliche Busse und Bahnen, was zu 60% nicht gegeben war) gegen 55 Minuten wenn ich mit meinem Kollegen entspannt mit dem Fahrrad durch Hamburg fahre (45 Minuten wenn ich alleine fahre)
  • Quer durch die Großstadt mit dem Fahrrad zu fahren, ist gefährlich
    Das hat sich zwar als absolut berechtigter Einwand erwiesen, aber du kannst dein Risiko ja selbst beeinflussen: bei roten Ampeln halten, mit Licht fahren, vorausschauend fahren, Abstand zu parkenden Autos halten, entspannt fahren (auch mit 16 km/h im Schnitt kommst du ans Ziel) und bedenken, dass du keine Knautschzone hast
  • Ich bin total fertig, wenn ich morgens auf der Arbeit ankomme
    Nur am ersten Tag war ich durch die morgendliche Fahrtstrecke wirklich geschafft – ich hatte mich verfahren und konnte die verbleibende Strecke nicht einschätzen, was dazu führte, dass ich zu schnell fuhr und kaputt auf der Arbeit ankam. Mittlerweile habe ich auch am Freitag nach etwas mehr als 100 km keinen Muskelkater oder andere Erschöpfungserscheinungen.
    Obwohl ich Handtuch und Duschgel auf der Arbeit habe, war ich bislang noch nie so stark verschwitzt, dass ich unbedingt hätte duschen müssen.
  • Ich habe eine ÖPNV-Karte, dann kann ich auch mit der Bahn zur Arbeit fahren
    Hinzukommt, dass eine ÖPNV-Karte ja auch am Wochenende für Familientouren genutzt werden kann. Dennoch habe ich mich nach einem Monat mit dem Fahrrad gegen das ÖPNV-Ticket entschieden, denn ich wollte morgens keine Entscheidung mehr treffen müssen, ob ich mit dem Rad fahre oder nicht. Ich wollte auch nicht ähnlich wie in der Muckiebude ein schlechtes Gewissen haben, wenn ich das Ticket für monatlich 80 EUR nicht nutze.
  • Das Wetter ist zu schlecht, um mit dem Fahrrad zu fahren
    Wäre ich kein Brillenträger würde ich sagen, dass mir Regen auf dem Fahrrad nichts ausmacht – aber gerade waagerechter Nieselregen, der große Tropfen auf der Brille bildet, ist für die Sicht wirklich hinderlich. Die erste Wintersaison steht außerdem auch erst noch vor der Tür, vor der ich Respekt habe. Kälte ist das eine – Glätte das andere Problem – zum Glück sind glatte Wintertage in Hamburg eher die Ausnahme.

Trotz dieser Bedenken fahre ich jetzt immer mit dem Fahrrad zur Arbeit. Warum? Das erfahrt ihr in dieser Reihe zum Radfahren, die ich hier nach und nach veröffentlichen werde:

  • Gesundheit und Entspannung
  • Kosten, Umwelt und Verkehrswende
  • Entdecken

Disclaimer: Ich möchte hier niemanden zum Fahrradfahrer konvertieren. Ich weiß selbst, dass es gute Gründe fürs Autofahren gibt. Mir wurde aber erst jetzt bewusst, welche Vorteile das Fahrradfahren mit sich bringt und daran möchte ich euch teilhaben lassen.