Fahrrad fahren

Alles fing damit an, dass in Altona die S-Bahn-Anbindung Richtung Bahrenfeld für 3 Monate wegen einer Baustelle gesperrt wurde. Dank der völlig überlasteten Straßen, die der Schienenersatzverkehr nutzte, brauchte ich deutlich länger und v.a. aus Frust ließ ich diesen Tweet los:

Die Idee Fahrrad zu fahren, hatte ich schon häufiger. Ich konnte mich aber nie dazu durchringen, obwohl ein Kollege in der Nachbarschaft wohnt und ebenfalls mit dem Fahrrad zur Arbeit fährt – immerhin 13 km für eine Strecke (macht nach Adam Riese 26 km pro Tag; bei einer 4 Tage im Büro Woche (Home-Office ist super!) immerhin 104 km die Woche).

Die Gründe, die für ÖPNV und gegen Fahrrad sprachen:

  • Ich brauche mit dem Fahrrad länger
    Das hat sich im Nachhinein trotz der Entfernung von 13 km als nicht ganz richtig erwiesen: Per ÖPNV benötigte ich 50 Minuten (Voraussetzung keine Staus und pünktliche Busse und Bahnen, was zu 60% nicht gegeben war) gegen 55 Minuten wenn ich mit meinem Kollegen entspannt mit dem Fahrrad durch Hamburg fahre (45 Minuten wenn ich alleine fahre)
  • Quer durch die Großstadt mit dem Fahrrad zu fahren, ist gefährlich
    Das hat sich zwar als absolut berechtigter Einwand erwiesen, aber du kannst dein Risiko ja selbst beeinflussen: bei roten Ampeln halten, mit Licht fahren, vorausschauend fahren, Abstand zu parkenden Autos halten, entspannt fahren (auch mit 16 km/h im Schnitt kommst du ans Ziel) und bedenken, dass du keine Knautschzone hast
  • Ich bin total fertig, wenn ich morgens auf der Arbeit ankomme
    Nur am ersten Tag war ich durch die morgendliche Fahrtstrecke wirklich geschafft – ich hatte mich verfahren und konnte die verbleibende Strecke nicht einschätzen, was dazu führte, dass ich zu schnell fuhr und kaputt auf der Arbeit ankam. Mittlerweile habe ich auch am Freitag nach etwas mehr als 100 km keinen Muskelkater oder andere Erschöpfungserscheinungen.
    Obwohl ich Handtuch und Duschgel auf der Arbeit habe, war ich bislang noch nie so stark verschwitzt, dass ich unbedingt hätte duschen müssen.
  • Ich habe eine ÖPNV-Karte, dann kann ich auch mit der Bahn zur Arbeit fahren
    Hinzukommt, dass eine ÖPNV-Karte ja auch am Wochenende für Familientouren genutzt werden kann. Dennoch habe ich mich nach einem Monat mit dem Fahrrad gegen das ÖPNV-Ticket entschieden, denn ich wollte morgens keine Entscheidung mehr treffen müssen, ob ich mit dem Rad fahre oder nicht. Ich wollte auch nicht ähnlich wie in der Muckiebude ein schlechtes Gewissen haben, wenn ich das Ticket für monatlich 80 EUR nicht nutze.
  • Das Wetter ist zu schlecht, um mit dem Fahrrad zu fahren
    Wäre ich kein Brillenträger würde ich sagen, dass mir Regen auf dem Fahrrad nichts ausmacht – aber gerade waagerechter Nieselregen, der große Tropfen auf der Brille bildet, ist für die Sicht wirklich hinderlich. Die erste Wintersaison steht außerdem auch erst noch vor der Tür, vor der ich Respekt habe. Kälte ist das eine – Glätte das andere Problem – zum Glück sind glatte Wintertage in Hamburg eher die Ausnahme.

Trotz dieser Bedenken fahre ich jetzt immer mit dem Fahrrad zur Arbeit. Warum? Das erfahrt ihr in dieser Reihe zum Radfahren, die ich hier nach und nach veröffentlichen werde:

  • Gesundheit und Entspannung
  • Kosten, Umwelt und Verkehrswende
  • Entdecken

Disclaimer: Ich möchte hier niemanden zum Fahrradfahrer konvertieren. Ich weiß selbst, dass es gute Gründe fürs Autofahren gibt. Mir wurde aber erst jetzt bewusst, welche Vorteile das Fahrradfahren mit sich bringt und daran möchte ich euch teilhaben lassen.

Ein Gedanke zu „Fahrrad fahren

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