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JMStV – politische Inkompetenz hoch 10!

In letzter Zeit erhielt ich mit immer häufiger Intensität Meldungen zu JMStV: Twitter, Facebook, Blog-Artikel und nun auch eine Meldung von heise. Und wie geht man in der heutigen Zeit der Informationsflut mit solchen Meldungen um? Richtig, man selektiert. Die ersten 5 Meldungen überliest man, bei der 6. Meldung klickt man mal auf den Link und bekommt mit, dass die Grünen eine absolute Opportunistenpartei sind.. Wen wundert’s?!

Bei der 10. Meldung denkt man mal darüber nach den entsprechenden Wikipedia-Artikel aufzusuchen, durchzulesen und das JMStV als überhaupt nicht „aufregenswert“ zu erachten. Immer diese aufmüpfigen Blogger-Kollegen!

Und dann

Und ich möchte nicht pessimistisch klingen, aber es geht eine Menge demokratischer und medialer Kultur in Deutschland kaputt, wenn das JMStV so in Kraft tritt.

Schön, dass mein Heimatland Niedersachsen die Neufassung des JMStV bereits ratifiziert hat. Ich habe einem Abgeordneten der FDP im Niedersächsischen Landtag mal per Facebook eine Nachricht geschickt. Mal schauen, ob er mir antwortet..

Strudel & Duschvorhänge

Umgekehrte Fontäne

Das ist definitiv mal etwas anderes. Wer den Strudel-Springbrunnen in Aktion sehen, will kann sich dieses Video auf Youtube angucken.

[via Makezine]

Richtung eines Strudels auf Nord- und Südhalbkugel

Wer Simpsons-Fan ist, kennt die Folge, in der Bart auf der Südhalbkugel anruft, um festzustellen, wie das Wasser aus der Toilette abfließt. Laut Lisa liegt es an der Corioliskraft, dass sich auf der Nordhalbkugel Wasserstrudel immer gegen den Uhrzeigersinn drehen und auf der Südhalbkugel andersherum.

Laut der Wikipedia stimmt diese Behauptung aber nicht:

Oft wird behauptet, das Drehverhalten eines Wasserstrudels, zum Beispiel in einer Badewanne, sei eine Folge der Corioliskraft. Wird der Abfluss geöffnet, soll sich der entstehende Strudel auf der Nordhalbkugel gegen den Uhrzeigersinn bewegen, auf der Südhalbkugel entsprechend im Uhrzeigersinn, ähnlich wie es in der Atmosphäre in Hoch- und Tiefdruckgebieten geschieht.

Tatsächlich spielt die Corioliskraft hier nur eine untergeordnete Rolle. Der Wasserstrudel wird von vielen Faktoren beeinflusst (schon existente Strömungen, Einfüllweise, Bauweise des Abflusses, Oberfläche der Badewanne, etc.), welche einen wesentlich größeren Einfluss auf die Drehrichtung haben als die Corioliskraft, welche bei den betrachteten Geschwindigkeiten sehr klein ist.

Laut der Zeit müsste die Badewanne 500x so groß sein und das Wasser müsste einige Tage zur Ruhe kommen, damit die Corioliskraft bemerkbar ist.

Aber ganz so einfach ist es wohl doch nicht. Als bekennender Langbader habe ich früher Stunden damit zugebracht, den Strudel in der Badewanne umzudrehen. Immer erfolglos..
Ok, es könnte auch daran legen, dass die Badewannenform oder der Ausguss eine Form hat, die nur eine Strudelrichtung erlaubt. Es könnte auch sein, dass ich einfach ein inkompetenter Strudelrichtungsänderer bin..Verdammt! ;o(

Der nach innen gewölbte Duschvorhang

Und jetzt wollte ich eigentlich nur kurz anmerken, dass sich der Duschvorhang während des Duschens immer nach innen wölbt, weil sich in der Dusche ein Strudel bildet, der den Duschvorhang nach innen saugt. Aber diese Anmerkung stimmt so nicht, denn laut englischer Wikipedia Seite des Shower-curtain effects gibt es viele Theorien, aber keine endgültige Erklärung dieses Effekts. DANKE, super Fernsehsendung „Galileo“! Schön , dass du solche Behauptungen als Tatsachen hinstellst und ich dir auch noch glaube..

Das Duschvorhang-Phänomen ist also doch etwas komplizierter und nicht alleine auf einen Wirbel zurück zu führen.. Folgende Theorien gibt es zum Duschvorhang-Phänomen:

  1. Buoyancy theory: Warme Luft steigt in der Dusche auf und kalte Luft fließt von unten nach, wodurch der Duschvorhang unten nach innen gedrückt wird.
  2. Venturirohr
    Gesetz von Bernoulli

    Bernoulli effect theory: Bernoulli hat herausgefunden, dass eine höhere Fließgeschwindigkeit einen Druckabfall bedeutet. Was bedeutet das für unseren Duschvorhang?
    Innerhalb der Dusche beginnt sich die Luft parallel zur Oberfläche des Duschvorhangs zu bewegen, weil die Wassertropfen von oben aus dem Duschkopf nach unten fallen. Und laut Bernoulli führt das schnellere Bewegen der Luft entlang des Duschvorhangs dazu, dass ein Unterdruck entsteht, der den Duschvorhang nach innen wölbt.

  3. Horizontal vortex theory: Und jetzt kommt die Wirbeltheorie, die aufgrund einer Computersimulation erhoben wurde. Laut dieser Simulation führt das Versprühen des Duschkopfes dazu, dass sich ein horizontaler Wirbel bildet, in dessen Innerem Unterdruck herrscht. Dieser Unterdruck führt dazu, dass der Duschvorhang sich nach innen wölbt.
  4. Coandă LöffelThe Coanda Effect: Dieser Effekt besagt, dass Flüssigkeit oder Gas an einer konvexen Hülle entlang läuft (siehe rechts das Wasser, das am Löffel entlang läuft).  Entsprechend dem 3. Newtonschen Gesetz wird der Löffel in Richtung Wasserstrahl gezogen.
    Auf unseren Duschvorhang übertragen, bedeutet das, dass das Wasser bzw. die Luft (s. Bernoulli Effekt) ausschließlich auf der Innenseite des Duschvorhangs entlang läuft und den Vorhang deshalb (nach dem 3. Newtonschen Gesetz) nach innen zieht.
  5. Kondensation: Eine heiße Dusche produziert Dampf, der an der Innenseite des Duschvorhangs kondensiert. Diese Kondensation führt zu einem Unterdruck, der den Duschvorhang nach innen zieht.

Wie man auch zum Duschen steht, es ist doch erstaunlich, dass Wissenschaftler eine Atombombe bauen können, aber nicht in der Lage sind, endgültig zu erklären, warum sich der Duschvorhang nach innen wölbt.. Ich bin desillusioniert!

Bulimie-Lernen zur Prüfung

Es ist doch immer wieder eine Überraschung, wie einfach es ist, einen Professor in einer mündlichen Prüfung davon zu überzeugen, dass man Ahnung hat. Thema der heutigen Prüfung war „Modellierung und Simulation“ sowie „Integrierte Software- und Organisationsentwicklung“. Vielleicht fragt sich der ein oder andere, was die beiden Bereiche miteinander zu tun haben?! Nun:

  • In MuS geht es um ereignis- und prozessortientierten Modellierung. Es geht um die Simulation von Hafenanlagen und Arztpraxen. Es geht um Optimierung und um ein eigens entwickeltes Framework zur Simulation, welches auf den Namen DESMO-J hört.
  • In ISO geht es um Standardsoftware, Business Process Reengineering, Organisationstheorie, IT-Governance und ITIL.

Einen Zusammenhang zwischen den beiden Bereichen gibt es m.M. nach nicht, auch wenn es eine beliebte Prüfungsfrage ist. Wäre sie mir heute gestellt worden, hätte ich geantwortet: „Dass es der Kompaktheit des Bachelorstudiengangs geschuldet ist, dass die beiden Bereiche zusammen gelegt wurden.“

Zur heutigen Prüfung habe ich meine Lernmethodik geändert: Vorher habe ich sämtliche Folien nochmal abgeschrieben, um sie mir besser einzuprägen – das Problem: Das war so viel Aufwand, dass das Wiederholen der Inhalte zu kurz kam.
Diesmal habe ich es so gemacht, dass ich die Folien immer wieder durchgelesen habe und die letzten Tage habe ich mir die Prüfungsprotokolle angeguckt und mir eigene Antworten auf die Fragen überlegt und innerlich vorformuliert. Wenn man das innerliche Vorformulieren nicht macht und gleich bei der ersten Frage ins Stocken gerät, ist die Prüfung eh gelaufen: Der Prof fragt nach, du wirst unsicher und auch wenn du es dann richtig erklärst, bleibt ein schlechter Nachgeschmack.

Heute war es so, dass ich gleich gut in die Prüfung gekommen bin. Der Trick ist, die Prüfung dahin zu lenken, wo du Ahnung hast. Wenn du eine Frage gestellt bekommst, die du nicht beantworten kannst, beantworte deine eigene Frage, die ähnlich ist und die du beantworten kannst.
Mal ein Beispiel: Ich wurde gefragt, wie die Definition von IT-Governance ist. Ich habe aber keine Definition gegeben, weil diese mir gerade nicht klar war (hey, ich lerne doch keine Wirtschaftsinformatiker Definitionen auswändig!!! ;)), sondern ich habe die Aufgaben der IT-Governance wieder gegeben. Der Prüfer hat dann zwar nachgefragt, was denn die IT-Governance ist, aber dadurch, dass ich schon die Aufgaben genannt habe, war ihm klar, dass ich weiß, was gemeint ist. Da reichte ihm dann auch eine sehr informelle Definition, weil ich ihm ja die Aufgaben schon nennen konnte. Außerdem kommt man nicht ins Stocken, sondern wirkt dem Prüfer gegenüber sicher.

Außerdem ist es wichtig, wie man an die Prüfung heran geht: Ich finde zwar auch, dass eine punktuelle Überprüfung des Wissens wenig Sinn macht. Aber wenn man eine Prüfung so sieht, dass man dem Prüfer einen Sachverhalt einfach nur erklären muss, bereitet man sich richtig vor und empfindet auch die Prüfungssituation als nicht so schlimm (HILFE! Vor mir sitzt eine Koryphäe in dem Fachgebiet, der nur darauf wartet, dass ich etwas falsch mache!!! AHH!!!) an.

Das Fazit der Prüfung war wirklich gut. Obwohl ich todmüde war (schlafen vor Prüfungen ist nicht mein Ding und morgens ist einfach nicht meine Zeit) und nachher doch sehr offen meine Lücken bei der ITIL (Ja! Guckt euch mal die verlinkte Wikipedia-Seite an: Nur nichts aussagendes Wirtschaftsblabla) zugegeben habe, habe ich dennoch eine 1.0 bekommen. Begründung: Der bislang beste Prüfling, selbst da, wo nicht nur an der Oberfläche gekratzt wurde, wusste ich Bescheid, Transferwissen vorhanden, konnte prägnant und ruhig alle Zusammenhänge erklären.. Das geht doch runter wie Öl!

Schade, dass ich schon eine Diplomarbeit habe. Der Professor wollte mich doch gleich für seinen Fachbereich begeistern und „Simulationen“ sind jetzt ja auch nicht uninteressant.