[via warIsBoring]
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Gefallene Soldaten aus Seedorf
Als ich heute morgen erstmals die Meldung im Radio gehört hatte, war ich wirklich geschockt. Natürlich kommt es vor, dass Soldaten in ihren Einsätzen fallen, natürlich kommt es vor, dass auch deutsche Soldaten in Kampfeinsätzen fallen und natürlich kann es auch vorkommen, dass Soldaten, die im Landkreis Rotenburg stationiert sind im Afghanistan-Krieg fallen. Aber was mich erschüttert, ist, wie damit umgegangen wird. Klar, Politiker sind erschüttert und trauern. Dennoch hat es in der deutschen Politik eine ganz langsame, aber stetige Entwicklung dahin gegeben, die Bundeswehr in internationalen Krisengebieten einzusetzen. Das fing mit dem Kosovo-Einsatz an und findet ihren aktuellen Höhepunkt im Afghanistan-Einsatz.
Auf mich macht die deutsche Politik den Eindruck als würde man über die möglichen Folgen für die Soldaten überhaupt nicht mehr nachdenken. Stattdessen sieht man deutsche Soldaten rund um die Erde verteilt, die angeblich am Hindukusch oder irgendwo am Kap der guten Hoffnung ihr Leben für deutsche Interessen riskieren. Natürlich ist das ihr Job, natürlich wissen sie vom Risiko, aber ist der Einsatz wirklich im Interesse der Deutschen? Wollen wir, dass junge Menschen, die ihr Leben eigentlich noch vor sich haben, sterben? Oder psychisch labil wieder in die Heimat zurückkehren, weil sie mit den Bildern, die sie dort gesehen haben, nicht zurecht kommen? Wollen wir, dass Angehörige, Frauen, Kinder, Eltern, Geschwister und Freunde zurück bleiben? Also wenn ich nur mal ganz rational das gegenüberstelle, was durch solche Militäreinsätze gewonnen und verloren wird, bin ich ganz klar gegen diese Einsätze. Und wenn ich mich dann noch an das berühmte Zitat des Friedensnobelpreisträgers Willy Brandt erinnere
Von deutschem Boden darf nie wieder Krieg ausgehen.
sehe ich diesen Grundsatz deutscher Politik schon jetzt zunehmend verwässert und verletzt.
Leider sieht sich Deutschland mehr und mehr in der Rolle der Weltpolizei. Dass die Polizei aber immer erst gerufen wird, wenn schon etwas Schlimmes passiert ist, wird gerne vergessen.
Würde man sich präventiv am wirtschaftlichen Aufbau der Krisengebiete beteiligen, wäre solch ein unblutiger Einsatz sicherlich erfolgversprechender als dann einzuschreiten, wenn es schon zu spät ist.
Krieg und Gewalt lösen keine Probleme. Sie erschaffen neue!
Frohe Ostern wünscht
der Freakcommander