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Y.M.C.A.

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Y.M.C.A.

[via 9gag]

Pater Noster möchte als geistlicher Beauftragter dieses Blogs noch etwas loswerden:
Wir sind alle bestürzt ein solches Bild im Internet sehen zu müssen. Jesus Christus, der scheinbar das Y im Y.M.C.A. formt.
Ist das gotteslästernd oder entsteht die Blasphemie erst in unserem Kopf? Kommen die Urheber und Akteure in dem Bild direkt in die Hölle? Ja, ist sogar davon auszugehen, dass der Autor dieses Eintrags den gleichen Weg antreten muss?
Ich – als Pater – denke nicht. Y.M.C.A. ist die Abkürzung für Young Men’s Christian Association – also dem Christlichen Verein Junger Männer. Es ist daher davon auszugehen, dass Jesus Christus selbst Mitglied dieser Vereinigung wäre, hätte es zu seinen Lebzeiten schon den christlichen Glauben gegeben. Das Bild ist vielmehr ein Zeugnis der engen Verbindung zwischen Jesus und der Young Men’s Christian Association.

Vielen Dank an Pater Noster für die Aufklärung. Schön, die beiden Begriffe „Geistlicher“ und „Aufklärung“ wieder in einen positiven Zusammenhang setzen zu können.

Kino unter den Eichen

Irgendwie ist es schon echt verrückt. Da ist man in einem kleinen, einem sehr kleinen Dorf (7 Häuser) aufgewachsen und man könnte denken, dass dort der Hund begraben liegt. Nun ja, da liegt er sicherlich auch begraben, es ist ruhig, sehr viel Landschaft, viel Natur, und trotzdem finden in diesem Dorf Veranstaltungen statt, die man lange und vergebens in der Umgebung suchen muss.

Gestern Abend fand ein Kultur-Sommerabend Open Air statt. Mit Musikern, einem Geschichtenerzähler, einem Jongleur und einem Kinofilm inklusive der obligatorischen „Jemand heiß auf ein Eis“-Pause. Und das wichtigste: Die Veranstaltung wurde angenommen – knapp 300 Gäste fanden sich auf der Eichenwiese im Dorfmittelpunkt ein. Es gab ein Buffet, Tresen, Fackeln und Kerzenlicht.

Sommerabend in Platenhof

Bei so einer Veranstaltung, die vom BittPlatSch Verein erstmalig organisiert wurde, muss natürlich jeder mit anpacken, gerade wenn man bedenkt, dass der Verein erst seit einem Jahr besteht und die drei Ortschaften Bittstedt, Platenhof und Schleeßel nicht über so viele Einwohner verfügen. So habe ich Freitag mit aufgebaut (u.a. mussten über 40 Biertischgarnituren aufgestellt und teilweise abgeholt werden), am Samstag mussten die letzten Feinheiten erledigt werden und am Abend war ich dann Bühnentechniker, DJ und Hüter des Auftrittsplans in Personalunion. Vom eigentlichen Abend habe ich leider nicht sehr viel mitbekommen, genauso wie von einigen Freunden, die auf der Veranstaltung waren. Aber so wird es wohl auch anderen Helfern ergangen sein.

Schade, dass die Veranstaltung dann direkt nach dem Film aufgrund des einsetzenden Regens beendet war. Auf der anderen Seite muss man aber auch froh sein, dass der Regen nicht früher kam. So haben die meisten Besucher den Film bis zum Ende genießen können. Weitere Bilder gibt es auf schleessel.de

Du bist Deutschland – Party 4ever

In Star Wars wird sie die „dunkle Seite der Macht“ genannt. In Herr der Ringe ist es Sauron und in meinem Fall ist es das System und die Ureinwohner eines kleinen Dörfchens in der norddeutschen Tiefebene.

Alles fing im Jahr 2002 an. Mit einem Kumpel zusammen hatte ich fast jeden Sommer zu kleineren Feten eingeladen und in diesem Jahr sollte es nicht anders werden. Wir veranstalteten ein Treffen mit 60 Leuten. Es war feuchtfröhlich. Man sah endlich wieder alte Schulkollegen, die man vor etlichen Jahren das letzte Mal sah… Es war eine tolle Sache!
2003 sollte es dann größer werden und es wurde größer! Über 550 Leute kamen und die Party ging mitten auf einer Weide bis in die frühen Morgenstunden ab. Es herrschte bei uns Veranstaltern zwar die ganze Zeit Chaos, weil wir mit maximal 250 Leuten gerechnet haben, aber es war die geilste Party überhaupt. Das Wetter hat gestimmt, die Bands haben Stimmung gemacht und auf der Tanzfläche war erst wieder Platz als die Sonne bereits wieder aufgegangen war.
2004 wollten wir’s dann wieder wissen. Dieses Mal hatten wir 3 hochkarätige Bands und von den Besucherzahlen rangierten wir bei 700 Gästen. Das Wetter allerdings war nicht wirklich geil, es war zwar trocken, aber wir hätten locker soviel Glühwein unters Volk bringen können, dass die viel später folgenden Weihnachtsmärkte alt dagegen ausgesehen hätten – kurz gesagt: Es war scheiße kalt!
2005 sollte es dann wieder steigen. Allerdings machten wir uns große Sorgen, dass die Behörden und Polizei uns dieses Jahr einen Strich durch die Rechnung machen würden, denn die Besucherzahlen schienen auf die 1000er Marke sich zuzubewegen. Wir wollten keine GbR gründen, weil Kommerz so viel mit der Party zu tun hatte, wie ein Apfel mit einem Elefanten. Also versuchten wir einen Verein zu gründen. Das war aber schwieriger als gedacht, denn wir verfolgten kein kulturelles Ziel mit der Veranstaltung, sondern laut des Finanzamts ein „geselliges“ Ziel – somit würde es keine Gemeinnützigkeit geben und Einnahmen müssten versteuert werden. Super! Auch ein Förderverein brachte uns nicht weiter, auch wenn wir den Gewinn aus der Veranstaltung bis auf den letzten Cent an einen wohltätigen Zweck gespendet hätten. Auch toll! Tja, was tun?

Wir taten folgendes: Wir sprachen einen umliegenden Sportverein an, der eine nicht mehr ganz so erfolgreiche Veranstaltung im Sommer steigen lässt. Wir kamen mit ihnen ins Gespräch. Und alles sah anfangs gut aus. Wir einigten uns mit ihnen, dass wir die Veranstaltung gemeinsam organisieren. Sie melden die gemeinsame zweitägige Veranstaltung an und wir konnten Teile unseres Konzepts einbringen. Im Endeffekt brachten wir Livebands mit ein und bei allen restlichen von uns gewünschten Vorschlägen hieß es „Wir machen seit 20 Jahren die Veranstaltung. Das wird so und so gemacht!“. In fast allen Punkten, wo der Verein gefragt war, gab’s Probleme. So wurde die Anmeldung erst einen Monat vorher abgeschickt in der Überzeugung, dass die Anmeldung weiterhin nur über die Gemeinde läuft. 2 Wochen vor der Fete kam dann die Nachricht vom Landkreis (!!!) welche Auflagen zu erfüllen seien. Daraufhin wurde der Vorstand und Festausschuss eingerufen und man wollte darüber ohne uns beraten, ob man’s denn trotzdem noch mit uns machen wollte oder ob man uns nicht zwei Wochen vor der Fete mal locker ausboten will!!! Zu den Auflagen: Ich möchte nicht alles nennen, aber Lebensmittelschläuche zur Förderung der Abwässer zu benutzen, war doch eine unter vielen Absurditäten…
Die Feier lief dann regelrecht beschissen in diesem Jahr! Ein großer Punkt war sicherlich das regnerische Wetter, wobei regnerisch noch stark untertrieben ist… Es regnete sintflutartig vor beiden Abenden. Abends wechselte es meistens zum Nieselregen, den wir schon gar nicht mehr bemerkten. Zudem wurden wir von einigen Vereinsleuten noch zusätzlich motiviert (Ironie!!!), was uns die ganze Sache wesentlich erleichtert.
Nichts desto trotz sah’s so aus, dass wir finanziell mit einem blauen Auge davonkommen würden. Wichtig: Ich schrieb – sah – Vergangenheit!!! Denn kurz darauf präsentierte uns der Verein die Bilanz der Veranstaltung. Und plötzlich tauchten Kostenpunkte auf, die vorher nie abgesprochen waren… Schöne Scheiße!

Detaillierter möchte ich da eigentlich gar nicht darauf eingehen. Und die Lehre und Konsequenz??? – Melde eine Fete nie an, denn die Behörden kriegen dich schon klein und lasse keine anderen Leute mitquatschen bei einer Sache, die du schon ganz gut alleine hinkriegst! Die Konsequenz für uns sieht so aus, dass wir uns 2006 finanziell zurückhalten werden und die örtlichen Kulturschaffenden (Bands) nicht mehr unterstützen können. Danke Behörden, Danke Verein und Danke an die Politiker, die für jeden Scheiß Vorschriften haben! Danke Deutschland! Da engagiere ich mich doch gerne!!!