Ärgern an der Uni

Es war auf meinem Geburtstag, da unterhielten sich der Neandertaler, Fred und ich über die Uni. Und wir kamen alle zum gleichen Fazit: In Vorlesungen wird ein Thema zu allgemein behandelt, so dass es für das erfolgreiche Bearbeiten der Übungen nicht ausreicht. Stattdessen muss sich der zeitgeplagte Student dieses spezifische Wissen irgendwie selbst aneignen, was natürlich fehlerbehaftet sein kann, wenn man einen Gedankengang falsch versteht.

Besonders hat mich diese Vorgehensweise bei F aufgeregt, wo in den Folien der Vorlesung Fehler waren, Symbole nicht bekannt gemacht wurden oder Operationen unbekannt waren. Da sitzt man an den Übungsaufgaben wie eine Maus vor der Schlange und in der Vorlesung wird einem nur um die Ohren geworfen, dass F ja keine Magie sei, sondern alles sei logisch.

Heute habe ich meinen Vortrag im Proseminar gehalten. Ich hatte am Freitag die Möglichkeit zum Dozenten zu gehen, um Fragen zu stellen. Allgemein gesehen war mir das Thema klar, also bin ich am Freitag zum Dozenten gegangen, um mir die Sachen genauer erklären zu lassen, doch sämtliche Antworten verwirrten mich. Es waren also alle Klarheiten beseitigt, so dass ich mich dann noch Freitag von 13-23 Uhr, Samstag von 12-18 Uhr und Sonntag von 11-18 Uhr, also 23 Stunden mit dem Thema intensiv beschäftigte.

Ich will nicht genauer auf das Thema eingehen, aber bei der zentralen Frage war ich mir unsicher. In dem dazugehörigen englischen Fachtext heißt es:

„Blocks are equivalence classes of nodes defined by u is equivalent to v iff weight(u) = weight(v) and u and v are either both leaves or both internal nodes.“

Übersetzt also:

Blöcke sind Äquivalenz-Klassen von Knoten, zwei Knoten u und v sind äquivalent, wenn das Gewicht der Knoten u und v gleich ist und beide Knoten vom gleichen Typ sind, also Blätter oder innere Knoten.

Diese Blöcke können miteinander vertauscht werden und genau da wird der Algorithmus tricky.
Ich habe mein Beispiel also so gewählt, dass irgendwann zwei Blätter miteinander vertausch werden, doch der Veranstalter meinte vorher: „Da kann jetzt aber schon etwas getauscht werden, und zwar innere Knoten mit einem Blatt.“ Woraufhin ich gesagt habe, dass in dem Text doch steht, dass nur Blätter mit Blätter und innere Knoten mit inneren Knoten vertauscht werden können… Der Veranstalter: „Nee, so ist das nicht…

Super und schon stehe ich da und auch mein Beispiel für den zweiten Algorithmus ist für die Katz. Man sieht aus wie jemand, der sich nicht auf den Stoff vorbereitet hat und sämtliche Dinge falsch verstanden hat. Und das nur, weil dieser Fachtext nicht präzise formuliert ist. Es kein vollständiges Beispiel des Algorithmus gibt, der einem das Prinzip veranschaulicht.

Ich habe das Gefühl, dass die Lehre an der Uni in weiten Bereichen gleichzusetzen ist mit der Fähigkeit möglichst geschickt im Nebel herumstochern zu können…

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