Folgendes Video mit deutschem Untertitel zeigt einen der interessantesten Vorträge, die ich je gesehen habe. Tim Harford erklärt, warum Trial & Error (also Versuch und Irrtum) häufig die einzige Lösung für ein Problem darstellt. Und wie der Gott-Komplex (einiger Wissenschaftler) im Widerspruch dazu steht.
In meiner Geschichte bin ich auch immer wieder mit dem Gott-Komplex konfrontiert worden: Sobald man in einem Team an einem gemeinsamen Ziel gearbeitet hat, heißt es, dass Teamwork, Kommunikation, Verantwortungsbereiche und Zusammenarbeit das wichtigste wäre. Immer wird einem das eingetrichtert!
Aber die wirkliche Lehre aus meinen vergangenen Projekte – egal, ob Open-Air-Veranstaltungen, Schul- oder Softwareprojekt – ist: Vertraue niemanden! Kontrolliere die anderen! Mach es am besten selber.
[via endlessorigami]
Und warum ist das so? Wegen dem Gott-Komplex! Da sitzen irgendwelche Theoretiker zum Thema „Projektmanagement“ zusammen und denken über das optimale Management eines Projektes nach. Und natürlich kommen sie in ihrem theoretischen Gedankenspiel darauf, dass man eine gewisse Vorplanung machen sollte: Aufgaben identifizieren, Aufgaben- und Verantwortungsbereiche festlegen, Abhängigkeiten erkennen, usw. usf. Die eigentliche Umsetzung wird dann zum Kinderspiel.
Und ja: Sie haben Recht – Planung ist wichtig. Aber dann stellt man bei der Umsetzung plötzlich fest, dass es doch nicht so geht, dass ein Kollege krank ist, ein anderer deutlich mehr Zeit benötigt und die nötigen Werkzeuge vergessen wurden. Und schon sind die Voraussetzung des theoretischen Gedankenspiels verletzt und ein Großteil der Vorplanung war für die Katz. Planung ist halt nur dann sinnvoll, wenn man überhaupt planen kann. Aber selbst ein Projekt ist in der Regel so komplex, dass Planungen nur unter gewissen Voraussetzungen möglich sind und man mit Trial & Error weiter kommen würde.