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Gute Bands (III): Sofaband


(Quelle: sofaband.de)

Irgendwie habe ich eine Schwäche für deutschsprachige Klamaukmusik und da kann das Niveau gar nicht tief genug sein. Die Sofaband, die ich leider noch nicht live gesehen habe, erfüllen ohne Frage dieses Kriterium! Alleine die Titel „Dicke Titten in Madrid“ oder „Faltig ist mein Sack“ (mit der äußerst genialen Textstelle: „Ich geh in den Laden und sag guten Tag. || Ich brauch Nivea Anti-Falten-Creme für’n Sack“) sprotzen nur so von dem unter der Gürtellinie befindlichen Humor.

Besonders aus dem Herz sprechen mir die Jungs bei dem Song „Wir sind alle Pädagogen“ einem Brunner & Brunner – Wir sind alle über vierzig-Cover. Damals musste ich auf der Arbeit dieses wirklich schlechte Schlagerstück in der Buchhaltung täglich hören und konnte mir zum Glück den Text der Sofaband denken, so dass ich auch Spaß hatte. Der Refrain geht so:

„Wir sind alle Pädogogen.
Haben beruflich nichts erreicht.
Leider Gottes Beruf verfehlt,
doch scheiß egal, der Status zählt!
Pisa hat’s bewiesen
wir machen unseren Job
mit viel Gefühl, Anstand und Ehre“

Als kleines Intermezzo gib’s dann eine kleine Unterhaltung zwischen Brummer & Brummer im Derek-Stil:
Mensch Brummer!
Ja, lieber Brummer?
Sag mal, Brummer! Du warst doch auch schonmal Lehrer?
Joo, in der Tat!
Und? was ist da passiert? Pansion? Pulle? Psychatrie?
Nee. Pansion, Psychatrie, Pulle.
Mensch Brummer!
Ja, Brummer?
Sag mal Brummer, was ist eigentlich deine Lieblingsunterhose?
Brummer, die Braune.
Fantastisch.

Und der Song geht mit einem anderen Text weiter, der Refrain geht:

„Wir sind alle mehr als durstig.
Haben im Leben einen gezischt.
Auf jeder Party sind wir die vollsten,
zu jedem Anlass lattendicht.
Die nächsten hundert Liter,
die bleiben wir am Brett
mit viel Gefühl, Anstand und Ehre“

Und das ganze ist technisch so perfekt aufgenommen, dass ich mal gerne als DJ auf ’nem 50sten Geburtstag dieses Lied auflegen würde. Da kriegt bestimmt keiner den Unterschied mit. Ebenso bei dem schönen Oldie/Schlager-Medley „Vaseline“… :-)

Gute Bands (II): The Doors

Wie ich bereits geschrieben habe, ist es mir ein Rätsel, warum ich bis jetzt nichts über die Doors geschrieben habe, zumal sie die Musikgruppe ist, die mich am meisten bewegt hat.

Wie ich zu den Doors gekommen bin? Ich glaube über’s Radio, wo ja hin und wieder die kurze Version von „Light My Fire“ oder „Break On Through“ läuft. Wirklich intensiv habe ich mich aber erst mit ihnen beschäftigt als ich zum ersten Mal „The End“ gehört habe. Ein Lied, welches bei vollkommener Dunkelheit mit einer brennenden Kerze über Kopfhörer bei voller Lautstärke am besten wirkt. Nachdem ich mir die Complete Studio Recordings und die Doppel-CD „Live In Concerts“ gekauft habe, gab es viel zu entdecken. Ich will hier eigentlich weniger über meine Lieblingssongs schreiben, sondern vielmehr über das Gesamterlebnis „Doors“.

„Würden die Pforten der Wahrnehmung gereinigt, erschiene den Menschen alles, wie es ist: unendlich.“

bzw. auf englisch

„If the doors of perception were cleansed
everything would appear to man as it is, infinite.“

so William Blake (1757-1827) und aufgegriffen von Aldous Huxley in einem Buch über die Wirkung von LSD und Meskalin auf das menschliche Bewußtsein. Dass die Musik der Doors (benannt nach o.g. Zitat) gemeinhin als Drogenmusik gilt, ist mir bekannt. In einem Zivilehrgang las einer ein Buch über Jim Morrison und ich fragte ihn, was da so drin stehe, woraufhin er meinte: „Drogengeschichten“… Ich halte es aber für falsch die Doors auf Drogen zu reduzieren, dafür ist die Musik in einem nicht berauschten Zustand zu hörenswert.

Im Grunde genommen sind die Doors eine Blues Band, gespickt mit außergewöhnlichen Liedern, wie The End, When The Music’s Over, Waiting For The Sun und Riders On The Storm. Die Texte der Doors sind schwer zu verstehen und ich glaube, es ist mir immer noch nicht gelungen jede Textzeile interpretieren zu können. Vielleicht hat sich bei mir dadurch eine eigene nicht beabsichtige Interpretation festgesetzt, die irgendwo tief in mir verwurzelt war und lediglich über die Lieder der Doors in mein Bewußtsein gelangte. Who knows?

Das wohl traurigste/depressivste Lied der Doors ist meiner Meinung nach „Someday Soon“ (auf der Essential Rarities):

Someday soon
Someday soon
Familiar freaks will fill your living room
Rugs lash out their lizard tongues
Your not getting young
Your not getting young

And I hate to remind you but your going to die
And your going to be needing all of your lies

Ein Lied, dass sehr viel Wahrheit beinhaltet und viele Fragen aufwirft. Irgendwann habe ich von Ray Manzarek (Keyboarder der Doors) eine Biografie über die Doors gelesen, in der steht, dass sich in jedem von uns ein kleines Kind befindet, dass beschützt und umsorgt werden will. Wenn dir irgendetwas schlechtes passiert, weist das kleine Kind in dir dich darauf hin, es nicht zu wiederholen. Es baut Mauern in deinem Kopf auf, die drohen immer höher und unüberwindbarer zu werden und die Doors, so Ray Manzarek, wollen mit ihrer Musik diese Mauern und einzementierten Denkweisen aufbrechen, woraufhin ja auch das namensgebene Zitat der Doors hinweist. Und genau diese Wirkung hat ihre Musik auch auf mich, ohne das vor dem Lesen der Biografie derart formulieren zu können.

Gute Bands (I): The Shins

The Shins

Das oben auf dem Bild sind also „The Shins“?Ja!
Und was spielen die so?Also oben auf dem Bild spielen sie gerade Bingo, aber normalerweise machen sie Musik.
Und was für Musik?Grobe Richtung: Rock. Aber es geht doch eher in die etwas leichtere Richtung.

Genug mit dem Frage-Antwort-Spiel: Die Musik von ihnen ist äußerst harmonisch, chillig und reicht von gutes-Gefühl-vermittelnd (Saint Simon) bis hin zu melancholisch/düster (Those To Come).

Dank der Berlin Connection, der mir vor einiger Zeit „New Slang“ vorspielte und dazu lediglich sagte: „Na? Wann glaubst du, wurde das Lied aufgenommen?“ Und als Antwort von mir erhielt: „Wenn du die Frage nicht gestellt hättest, hätte ich 60er Jahre gesagt, aber es scheint ja eine aktuelle Band zu sein… Sehr genial!!!“

Die beiden Alben Chutes Too Narrow (2003) und Oh, Inverted World (2001) sind sehr empfehlenswert, wobei ich das neuere Album mit den Liedern So Says I, Young Pilgrims, Saint Simon, Pink Bullets und Those to Come bevorzuge. Im Oktober 2006 soll das neue Album „Sleeping Lessons“ erscheinen…