Tee ist etwas tolles. Er ist gesund, schmeckt und es gibt ihn in zig verschiedenen Geschmacksrichtungen. Lange Zeit habe ich mich – angeekelt vom schwarzen Tee in Jugendherbergen – davor gedrückt. Mittlerweile habe ich aber festgestellt, dass es in diesem Bereich sehr viel zu entdecken gibt: Tee ist mindestens so verschiedenartig wie Wein – er wird in unterschiedlichsten Teilen der Welt angebaut, Tee wird unterschiedlich verarbeitet und es gibt verschiedene Teezeremonien (ostfriesische, britische, chinesische und z.B. japanische). An der Spitze der teekonsumierenden Nationen liegt (natürlich) Großbritannien mit einem Verbrauch von 2,3 kg pro Einwohner. Auf Platz 2 und 3 folgen Irland und Neuseeland. Der Teeverbrauch in Deutschland liegt bei 700g. Wäre Ostfriesland eigenständig, läge dort der Verbrauch bei 2,5 kg pro Einwohner.
Während in Europa lange Zeit vor allem schwarzer Tee getrunken wurde, wird zunehmend grüner Tee konsumiert, der als gesünder gilt. Bei der Zubereitung von grünem Tee muss allerdings darauf geachtet werden, dass das Wasser zum Aufgießen etwas abgekühlt ist (ansonsten wird der Tee bitter) und er muss auch nicht so lange ziehen (2 Min reichen oft schon aus).
Teein und Koffein
Tee und Kaffee enthalten beide chemisch gesehen Koffein. Allerdings wirken sie auf unterschiedliche Weisen. Das Koffein im Tee wirkt über das zentrale Nervensystem, da er mit Tannin verbunden ist.
Das Koffein im Kaffee wirkt über das Herz-Kreislaufsystem intensiver, aber auch kürzer.
In einem Fernsehbericht habe ich gehört, dass Kaffee den Körper in einen Alarm- und Angstzustand versetzt, während Tee lediglich die Konzentration erhöht und das Gehirn anregt. Zu dieser Aussage gibt es aber wohl noch Forschungslücken. Tee enthält zwar Theanin, das beruhigend wirkt und Alpha Wellen nach sich zieht, allerdings muss in diese Richtung noch weiter geforscht werden.
Da ich für meine Person die Wirkung von Tee bevorzuge, bin ich immer mehr dazu übergegangen Tee zu trinken und verschiedene Sorten auszuprobieren. Ich bin zwar nach wie vor ein großer Earl Grey-Fan, favorisiere mittlerweile aber fast ausschließlich grüne Tees:
Alnatura Jasmintee
Dieser mit Jasminblüten aromatisierter Tee wird in Teebeuteln verpackt und ist in Hamburg bei Budnikowsky erhätlich. Das Problem als Grüntee-Anfänger ist nämlich
- Purer Grüntee hat für den ungeschulten Gaumen kaum Eigengeschmack, deshalb fängt man meist mit aromatisierten Tees an (aromatisiert bedeutet an dieser Stelle NICHT, dass es synthetisch hergestellte Aromen sind)
- Als Teeanfänger weiß man nicht, dass es einen meilenweiten Unterschied zwischen Tee in Teebeuteln und losen Tee gibt. (dazu mehr beim nächsten Tee)
Tee Gschwendner: Apfel Koriander
Warum ist loser Tee nun besser?
- Der Tee kann sich beim Ziehen im Teebeutel nicht voll entfalten
- Der Teebeutel hat, zumindest meine ich das zu schmecken, einen Eigengeschmack, der sich gerade bei Tees mit feinen Nuancen bemerkbar macht
- In Teebeuteln wird in der Regel Tee von schlechterer Qualität verwendet. Ganze Teeblätter passen dort einfach nicht hinein
Deswegen ist mein Tipp: Entweder mit zwei Kannen und einem Sieb arbeiten oder man kauft sich gleich eine Teekanne mit integriertem Sieb. Generell sollte man darauf achten, dass das Sieb durchlässig genug ist, denn einige Tees haben eine Ziehzeit von 1 Minute und wenn es 3 Minuten dauert bis die Teeblätter vom Wasser getrennt sind, schmeckt er einfach nicht mehr.
Tee Gschwendner: Japan Sencha
Während der Apfel Koriander ein aromatisierter Grüntee ist, der sehr fruchtig schmeckt, ist der Sencha ein reiner Grüntee.
Mein erster purer Grüntee war einer aus einem Teebeutel von Sonnentor (die ja für guten Tee bekannt sind). Dieser schmeckte aber nach gar nichts und da ich warmes Wasser nicht mag, konnte mir echter Grüntee erst mal gestohlen bleiben.
Der Japan Sencha war ein Versuchsballon, der absolut eingeschlagen ist. Zwar sind seine Geschmacksnuancen sehr fein, aber sie sind da und sie passen zusammen. Zudem ist er extrem anregend und vitalisierend. Er wird wohl nicht umsonst in jedem japanischen Haushalt zu finden sein..
Tee Gschwendner ist sicherlich kein billiger Teeanbieter. Aber man muss wissen, wofür man sein Geld ausgeben will. Dafür, dass Tee Geschwendner nur die 0,5% der besten Tees verarbeitet, sich für soziale und ökologische Projekte in den Anbaugebieten einsetzt, fast ausschließlich Tees aus ökologischen Anbau vertreibt und eng mit den Erzeugern zusammen arbeitet, ist der Preis angemessen und den Qualitätsunterschied schmeckt man definitiv.