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Zwischen Farmville, Wurzelimperium, Facebook, iPhone und Stricken

Eigentlich ist es ganz schön bitter. Da studiert man und merkt wie langsam aber sicher eine vollkommen neue Generation von Studenten die Hörsäle erobert. Sie sind jung (verdammt jung!), sie laufen zu 90% mit ’nem Netbook herum und sitzen in der Vorlesung in erster Linie, um  in der Onlinewelt zu surfen und ihre Gärten zu bepflanzen bzw. ihre Farm zu vergrößern.

Ich überlege gerade, ob es – als ich angefangen habe – ähnlich zuging. Und ja, es war so. Allerdings wurden diejenigen, die sich in der Vorlesung mit anderen Sachen beschäftigten, relativ schnell raus gesiebt. Teilweise war es in den ersten Vorlesungen im Hauptstudium dann derart ruhig, dass man man sich auch dann konzentrierte, wenn man es eigentlich nicht wollte. ;o) Von daher ist die Vorlesung mit den Bachelor-Studenten schon ganz ok.

Aber stricken während der Vorlesung finde ich schon sehr skurril.

Der unfehlbare Informatik-Student

Es gibt einen Generalstreik meiner Hardware gegen mich: Mein Notebook ist schon in der Reperatur und als ich Donnerstag nach Platenhof kam, funktionierte der WLAN-Router nicht mehr. Ok, die Maler waren da und hatten wohl irgendwas falsch angestöpselt, so dachte ich. Aber nach einigen Reboots und etlichen Versuchen in den Einstellungen des Speedport W 701 V mit der immer gleichen Fehlermeldung „PPPoE Fehler: Zeitüberschreitung. Internetverbindung wird getrennt.“  dachte ich, ein Reset würde womöglich die Macke beheben. Aber Fehlanzeige. Schließlich rief ich Donnerstag gegen 16 Uhr bei der T-Online Hotline an: „Ja, ich mess mal durch.. Nee, ich komm zu ihrem Router nicht durch. Ich gebe es in die Diagnose. In den nächsten Stunden meldet sich jemand.

Am darauf folgenden Tag hatten sie sich bis 10 Uhr noch nicht gemeldet. Ich rufe da also wieder an: „Nee, ihre Fehlermeldung wurde nicht vergessen. Sind sie heute den Tag über zu erreichen? Ja? Ok, es ruft jemand an.“ Bis 20 Uhr Funkstille der Telekom. Leicht sauer wieder angerufen:

„Seit gestern um 16 Uhr haben wir kein Internet. So langsam reicht es uns. Wollten sie nicht um jeden Kunden kämpfen? So wird das aber nichts. Wie? Es ist Feiertag? Gestern auch schon? Und morgen am Samstag? Wie siehts da aus? Auch Feiertag? …“

Heute um 10 Uhr, also 42 Stunden später, riefen wir wieder bei der Telekom an: „Es wird gerade bearbeitet. Ich komme nicht an ihre Fehlermeldung heran – es muss also jemand aus der Diagnose gerade daran arbeiten..“ Ein paar Minuten später klingelt das Telefon und gemeinsam stellen der Telekom-Mitarbeiter und ich fest, dass der Fehler am WLAN-Router liegen muss: Der Router leuchtet nicht bei DSL, der Mitarbeiter kann aber eine synchrone Verbindung aufbauen, so sagt er. Ich will von ihm wissen, ob ich mir den Router schnappen kann, in den nächsten T-Punkt gehen kann und ihn gegen einen funktionierenden umtauschen kann. „Nein.„, sagt der Mitarbeiter, „Das machen die im T-Punkt nicht. Das muss per Post eingeschickt werden, dann wird das repariert und sie bekommen das Gerät zurück.“ „Na schönen Dank“, denke ich mir, „dieses Wochenende kein Internet. Toll, ich muss noch online ein BPMN Modell für das Uni-Projekt erstellen… F*ck…“ Frustriert gehe ich in mein Zimmer…

Irgendwann höre ich meinen Vater von unten rufen: „War das Problem nicht, dass die DSL LED nicht leuchtete? Guck mal!“ „Wie hast du das hingekriegt?“ „Auf der Rückseite ist ein kleiner Schalter Intern/Extern. Den habe ich umgeschaltet…“ „Du bist ein Gott!“ Ich muss ja zugeben, dass es mich schon gewurmt hat, dass nicht ich auf die Lösung gekommen bin beziehungsweise ich dieser Lösung nicht nachgegangen bin, denn ich habe daran gedacht, aber der Schalter war so klein, dass ich nicht davon ausging, dass ein Maler unbeabsichtigt diesen umgeschaltet hat.

Das Fazit: T-Offline ist nicht immer Schuld und auch wenn man Informatik-Student ist, muss das nicht heißen, dass man unfehlbar mit Hard- & Software umgehen kann.

Das kleine 1×1 für Profs

Gerade ist mir ein Grundvorgehen aufgefallen, welches mir in meinem Studium immer wieder begegnet ist. Was tut Prof, wenn er keine Antwort auf die Frage eines Studenten hat?

  1. Lobe den Fragesteller für die Frage (ein bißchen Honig um den Bart geschmiert zu bekommen, mag jeder)
  2. Verkompliziere und formuliere die Frage um (es ist wichtig zu verkomplizieren, damit der Student verunsichert wird und vom eigentlichen Vorgang des Umformulierens abgelenkt wird. Die Frage muss so umformuliert werden, dass man als Prof die Antwort zumindest auf diese Frage weiß)
  3. Antworte auf deine eigene Frage
  4. Frage (scheineheilig), ob der Student mit der Antwort zufrieden ist (dieser Schritt ist wichtig, da der Student so unter Druck gesetzt wird und sofort Stellung (ohne Nachdenken zu können) beziehen muss. Zudem wird der Student durch die Verkomplizierung (siehe Schritt 2) kaum vor seinen Kommilitonen zugeben, dass er den Prof bereits vor 3 Minuten gedanklich verloren hat.)