Ik wüll nich versöken platt to schrieven, aver as’n ole Noorddütsche… Nee, lassen wir das lieber!
Zu Weihnachten habe ich eine tolle Dorfchronik von Sottrum bekommen. So erfährt man hier beispielsweise, dass Sottrum früher (1205) Suthrem hieß, was wohl so viel wie Südheim heißt. Man fragt sich natürlich gleich, wo denn dann wohl Nordheim gelegen hat und auch darauf weiß die Chronik eine Antwort, denn in einem Text von 1320 gab es ein Northem, dass heute Nartum heißt.
Nach dem Dreißigjährigen Krieg war Sottrum schwedisch und als später Napoleon seine European-Tour machte, auch französisch. Sottrum lag damals im Departement „Bouches-du-Weser“ und da bekanntlich die B75 als Heerstraße von HH nach HB, die auch durch Sottrum führt, in der Napoleonischen Zeit gebaut wurde, waren oft hohe französisch Offiziere in Sottrum. Von den Sottrumern, die zum größten Teil natürlich kein Französisch sprachen, sondern Plattdeutsch, wurde dennoch gefordert, dass sie den französischen Huldigungsruf „Vive l’empereur!“ wiedergeben konnten. So versuchte dann der heimische Maire (Bürgermeister) seinen Bürgern diesen Ruf beizubringen:
„Bi Wief möt Ji an een old Wief denken, Lamp is datsülve as’n Tranlamp, un’n Röhr kennt Ji ja as’n Piepenröhr!“
Übersetzt ins Hochdeutsche:
„Bei Wief müsst ihr an ein altes Weib denken, Lamp ist das selbe wie eine Tranlampe/Öllampe und ein Röhr kennt ihr ja als Pfeifenrohr!“
Und was machten die Sottrumer, wenn an ihnen irgendwelche Franzosen vorbeiliefen? Richtig, sie riefen: „Old Wief, Tranlamp, Piepenröhr!“