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Covereien (IX): Ice Ice Baby

Auch wenn ich mich jetzt als absolut unwürdig oute und riskiere hier jemals wieder als Musik-Kenner ernst genommen zu werden… Ich wusste wirklich nicht, dass die Bassline von „Ice Ice Baby“ aus dem Song Under Pressure von Queen und David Bowie stammt..

However: Man muss kein großes Musikwissen mit sich bringen, um beim Anschauen des folgenden Videos festzustellen, dass Freddie Mercury einfach eine Rampensau par excellence ist:

Und ich hätte ihn gerne mit Queen live in Concert gesehen.

Einfluss des File Sharings auf die Musikindustrie

Ich saß gestern in der Vorlesung Medienmanagement. Ein Fach, welches ich sehr interessant finde. So wurde gestern der Frage nachgegangen, welch einen Einfluss das File Sharing auf die Musikindustrie hat. Generell gibt es diesbezüglich in der Literatur 2 Theorien:

  1. Das File Sharing ist böse, weil ein illegal heruntergeladenes Lied nicht gekauft wird
  2. Das File Sharing hat einen positiven Effekt, da das File Sharing dazu führt, dass man sich mit Musik auseinander setzt. Man weiß, welche Musik einem gefällt und deswegen gibt man im Endeffekt mehr für Musik, Merchandise und Konzerttickets aus

Welch einen Einfluss die Piraterie wirklich auf die Musikindustrie hat, wird nach wie vor kontrovers diskutiert und ist nicht endgültig geklärt.

Als Beispiel für eine solche Studie haben wir uns mit „The Effect of Digital Sharing Technologies on Music Markets: A Survival Analysis of Albums on Ranking Charts“ beschäftigt. Ich will euch nicht mit Statistiken, Instrumentenschätzer und einer Schätzung mit 2-Stage-Least-Square langweilen, aber dennoch kurz vorstellen, wie die Wissenschaftler vorgegangen sind und welches Ergebnis sie gefunden haben:

  • Die Wissenschaftler haben sich die Chartsdaten vor Mitte 1998 anguckt und nach Mitte 2000 (in der Zwischenzeit ist Napster an den Start gegangen, MP3s wurden immer beliebter etc.)
  • Anstatt den Absatz von CDs als Erfolgsindikator zu nehmen, haben die Wissenschaftler die Platzierung in den Charts genommen
  • Dabei wurde folgendes festgestellt:
    • Die Überlebensdauer in den Charts hat sich insbesondere für niedrig platzierte Alben reduziert
    • Alben von Superstars werden weniger geshared
    • Weniger beliebte Alben (geringe Debut-Position) werden durch File-sharing stärker getroffen als Top-Alben
    • Für Top-Alben (hohe Debut-Position) kann kein signifikanter Einfluss des File-sharing festgestellt werden

Irgendwie kommen mir die Ableitungen spanisch vor.. Ok, die Daten besagen, dass hoch platzierte Alben nach wie vor lange in den Charts bleiben, während Alben, die beispielsweise auf Platz 90 einsteigen, jetzt deutlich schneller wieder aus den Charts verschwinden.

Daraus aber abzuleiten, dass Alben von Superstars weniger geshared werden und dass unbekannte Interpreten durch File Sharing härter getroffen werden, halte ich für äußerst fraglich und aufgrund des Erfolgsmaß „Platzierung in den Charts“ auch überhaupt nicht für beweisbar.

Meine Theorie

für die beobachteten Daten ist folgende:
File Sharing betrifft alle Alben, besonders die der Superstars. Da aber der Musikmarkt ein Starmarkt ist (also einige wenige Stars dominieren den Markt, während die kleinen sich mit dem „mickrigen Rest“ gegnügen müssen), schlägt sich das höhere File Sharing-Volumen bei Super Stars nicht auf deren Platzierung bzw. Überlebensdauer in den Charts nieder.
Um zu erklären, weswegen die Alben auf den niedrigen Plätzen schneller wieder aus den Charts verschwinden, muss man in Betracht ziehen, dass man seit MP3, Napster etc. immer weniger verkaufte Alben braucht, um überhaupt in den Charts zu landen. Das bedeutet aus meiner Sicht, dass die Abstände der Verkaufszahlen zwischen den niedrigen Platzierungen enger geworden sind und deswegen die Alben mit niedriger Platzierung schneller aus den Charts fliegen. Denn die kleinsten Schwankungen der Verkaufzahlen haben nun eine größere Auswirkung auf die Chartsplatzierung.