X-treme Minimalistencamping

Als wir am Freitag gen Glücksburg losfuhren hat’s geregnet. Als wir über Dammende, Husby, Munkbrarup nach Bockholm fuhren, hat’s ebenfalls geregnet. Als wir auf dem Camping-Platz ankamen, hat’s ebenfalls geregnet. Dann hat’s kurz aufgehört zu regnen und wir konnten unser Zelt aufbauen und dann? Richtig! Wieder regen!!!

Um nicht völlig die Nerven zu verlieren, sind wir mit dem Auto gen Flensburg gefahren, um eine Pizza zu essen. Haben vorher aber noch das Wichtigste für’s Camping eingekauft, was neben Bier (Beck’s) vor allem Knabbereien, Kuchen, Brötchen, Käse und Wasser war. An der Kasse wurden wir freundlich mit „Moin“ begrüßt und nachdem sämtliche Produkte abgepiept waren, blieb nur noch der Kasten Beck’s. Wir sagten, dass wir da noch einen Kasten Bier hätten, woraufhin die Kassiererin empört aufgesprungen ist und meinte: „Das nennt ihr Bier? Das ist ein Bier!“ Sie holte einen Kasten Flensburger hinter der Kasse hervor, öffnete eine Flasche mit dem typischen ‚Plop‚, nahm einen großen Schluck und sagte: „So muss ein Bier sein!“…

Wir gingen auf den Parkplatz, aßen die Brötchen mit Käse, um den Heißhunger zu stillen, tranken das Bier und ich rauchte eine Zigarette. Wir sahen also wie die letzten Spacken auf den Parkplätzen Zevens, Rotenburgs und Sottrums zusammen aus. Einige Autos fuhren an uns vorbei und deren Insassen sahen uns ungläubig an. Aus einem Prince-Werbe-Wagen sprang eine hübsche Azubine, nahm die Szene mit einer Digitalkamera auf, warf uns eine Schachtel Prince zu und rief „Was dagegen?„.

Aber wo waren wir stehen geblieben? Richtig, Pizza essen in Flensburg. Der Regen wurde wieder heftiger und wir durchwanderten die gesamte Innenstadt von Norden nach Süden und von Westen nach Osten. Irgendwann fanden wir die Kneipe „Galerie“, die auch zufällig Pizza in ihrem Angebot hatte. Eine wirklich muckelige Kneipe im Innenhof gelegen und das Essen war wirklich gut. Irgendwann entschlossen wir uns trotz Regens das Restaurant zu verlassen und zurück zum Parkplatz zu gehen. Einige Straßenteile waren überflutet und so gingen wir über’n Hafen (wo gerade irgendeine Veranstaltung war) zum Parkplatz. Den Parkplatz konnten wir nur Dank unseres ausgewiesenen Amphibien-Cars verlassen, der neben Reifen auch über Schwimmhäute verfügt.

Am nächsten Morgen wurde das Wetter schön: Sommer, Sonne, Strand, Meer… was will man mehr? Wir lagen den ganzen Tag in der Sonne, spielten Boule, Beach-Tennis, schwammen oder warfen Frisby. Abends ging’s dann nach Glücksburg, wo wir mal wieder eine Pizzaria suchten. Wir fanden auch eine namens „Pizza-Station“, die aber eher ein Schnell-Imbiss war. Die Pizza war aber gut… Danach ging’s dann zum nördlichsten Punkt von Deutschland, wo’s einen schönen Sonnenuntergang verbunden mit einer heranziehenden Gewitterfront gab… ein schöner Anblick. Wobei wir ein Pärchen störten… Sorry! War nicht beabsichtigt!

Am Sonntag Morgen gab’s mal wieder ein gutes Frühstück mit Espresso, Kuchen, Spritzgebäck und Weintrauben am Auto vor unserem Zelt.

An dieser Stelle sei mal erklärt, warum es nur ein Minimalistencamping war: Wir hatten weder Stühle, noch Pavillon oder eine Wäscheleine dabei, an der wir unsere nassen Sachen hätten trocknen können. Wir saßen entweder auf dem Kasten Bier oder den Beach-Tennis-Schlägern, konnten uns nirgendwo, außer im Iglu-Zelt, umziehen und dort ist es als fast 2 Meter-Mann auch nicht gerade einfach… Grillen ohne Grill ist auch schlecht. Und aus eigener Vergesslichkeit gab’s dann in der Dusche so Gespräche wie „Hast du rein zufällig Shampoo dabei?“ – „Ja, rein zufällig habe ich beim Duschen Shampoo dabei!“ Aber es hat Spaß gemacht! :-)

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